Psychologe erklärt

Megxit-Chaos verhindern – so geht man am besten mit Familienkonflikten um

FILE PHOTO: Britain's Queen Elizabeth, Prince Harry and Meghan, the Duchess of Sussex, pose for a picture at in London, Britain June 26, 2018. John Stillwell/Pool via Reuters/File Photo
Prinz Harry und Herzogin Meghan haben beschlossen, dem Königshaus den Rücken zu kehren - da ist Stress vorprogrammiert, oder?
/FW1F/Andrew Cawthorne, REUTERS, POOL New

Prinz Harry und Herzogin Meghan wollen ihre royalen Pflichten teilweise aufgeben – für die royale Familie eine echte Krise. Aber wie sehen solche Konflikte in normalen Familien aus? Und wie können sie gelöst werden? Wir haben mit Psychologe Dirk Baumeister gesprochen.

Ganz wichtig: Ehrlich sein und auf das Gegenüber eingehen

„Bei allen Familienkonflikten gilt: Es ist besser, darüber zu reden, als nicht darüber zu reden“, erklärt Psychologe Dirk Baumeier. Allein dadurch, dass Betroffene Dinge besprechen, würden die größten Konflikte schon aufgelöst.

Außerdem kommt es auf die ehrliche Absicht hinter dem Gesagten an, sagt der Psychologe. „Ich setze die anderen über meine Position in Kenntnis und gleichzeitig haben diese das Gefühl, dass hier ehrlich versucht wird, einen Konflikt zu lösen.“

Abgedroschen, aber wahr: Unsere Familie können wir uns über weite Teile nicht aussuchen. Umso wichtiger sei es, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und somit auch künftig das Familienverhältnis nicht zu belasten. Dirk Baumeier erklärt auch: „Wer ehrlich ist, kann von anderen besser eingeschätzt werden.“ Das helfe für die Zukunft, denn so seien Entscheidungen und Veränderungen nicht unbedingt ein großer Schock.

Konkrete Tipps für Konflikte:

  • Sowohl die eigenen Beweggründe als auch Vor- und Nachteile mitteilen

  • Ehrlich mit der Familie sein

  • Passenden Zeitpunkt für ein Gespräch auswählen

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Richtigen Moment für Gespräche abwarten

Nicht jede Situation sei der geeignete Zeitpunkt, um eine schwerwiegende Entscheidung mitzuteilen. Wichtig sei auch, die Reaktionen der Familienmitglieder zu beobachten. Wann können die anderen nicht mehr Informationen aufnehmen? Dann sei es besser, den Rest der Unterhaltung auf einen anderen Tag zu verlegen. Ein geeigneter Moment für solch ein wichtiges Gespräch sei etwa das Familienessen, so der Psychologe. Dann seien alle entspannt und somit in der Lage die Information aufzunehmen.

  • Wichtig: Keine Vorwürfe äußern – die sind nur verletzend und bringen nichts

Wer nicht nur die eigenen Beweggründe mitteilt, sondern auch reflektiert über Vor- und Nachteile dieser Entscheidung spricht, zeigt, dass er sich umfassend Gedanken gemacht hat und nicht leichtfertig eine Entscheidung getroffen hat. Das gibt der Familie das Gefühl, dass diese Information oder die anstehende Entscheidung wirklich wichtig sind.

Video: Harry & Meghan: Entscheidung aus Liebe

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