Irrtum ist der Grund für gutes ImageViel ungesünder, als wir alle dachten? Expertin verrät die Wahrheit über Meersalz

Es gilt als gesund, natürlich und gutes Urlaubsmitbringsel: das leckere Meersalz! Laut Verbraucherzentrale lässt aber ein verbreiteter Irrtum Meersalz wesentlich gesünder dastehen, als es für uns eigentlich ist! Ernährungsexpertin Nora Rieder erklärt im RTL-Interview, auf welches Salz wir bei unserer Ernährung wirklich setzen sollten.
Verbraucherzentrale weist auf Irrtum hin! Meersalz versorgt Sie nicht ausreichend mit Jod
Meersalz gilt als gesund, schließlich kommt es aus dem Meer und kann uns vermeintlich mit vielen wichtigen Grundstoffen versorgen, wie zum Beispiel mit dem für die Schilddrüse wichtigen Jod. Doch, stimmt das überhaupt?
„Viele Menschen wissen, dass die Meere reich an Jod sind und daher auch Algen und Seefische gute Jodquellen darstellen. Daraus zu schließen, dass auch Meersalz zur Versorgung beiträgt, ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum“, klärt die Verbraucherzentrale NRW in einer aktuellen Mitteilung auf.
RTL-Ernährungsexpertin Nora Rieder sieht die Aufnahme von Meersalz sogar noch kritischer.
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Ihre Erfahrung ist uns wichtig: Würzen Sie gerne mit Meersalz?
Expertin über Meersalz: „Enthält immer auch Spuren von Mikroplastik“
„Meersalz enthält in der Regel deutlich weniger Jod als Kochsalz. Außerdem finden sich in Meersalz immer auch Spuren von Mikroplastik. Die geringen Mengen an Spurenelementen, die Meersalz liefert, sind in der Regel allenfalls für Köche interessant, da sie dem Salz einen besonderen Geschmack verleihen. Die Mengen reichen jedoch nicht aus, um unsere Gesundheit positiv zu beeinflussen“, schätzt Rieder ein.
Doch was ist das Problem, wenn wir beim Salzen täglich zu Meersalz greifen und nicht zu einer anderen Sorte?
„Dadurch, dass Meersalz kein oder kaum Jod enthält, müssen wir die empfohlene Menge von 200 Mikrogramm pro Tag über andere Lebensmittel wie Seefisch wie Kabeljau, Milchprodukte oder Eier beispielsweise aufnehmen“, so die Expertin.
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Ernährungsexpertin warnt vor zu viel Salz: Erhöht sonst Risiko für Herzinfarkt und Co.
Wir alle wissen, dass Salz generell „mit Vorsicht zu genießen“ ist, schließlich essen manche Menschen, wie zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, aus guten Gründen gar kein Salz. Doch trifft dieser Grundsatz insbesondere auf den Genuss von Meersalz zu?
„Diese Warnung gilt für alle Salzsorten. Hintergrund ist, dass ein übermäßiger Salzkonsum zur Entwicklung von Bluthochdruck beitragen kann. Und ein hoher Blutdruck wiederum gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall“, warnt die Ernährungsexpertin.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher eine Aufnahme von maximal sechs Gramm Salz pro Tag. Das entspricht in etwa einem Teelöffel.
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Salzkonsum im Alltag: Expertin rät zu „jodiertem und fluoridiertem Speisesalz"
Und zu welchem Salz rät die Ernährungsexpertin?
„Am gesündesten ist dabei jodiertes und fluoridiertes Speisesalz. Fluorid beugt außerdem Karies vor, indem es die Mineralisierung der Zähne fördert“, so Rieder. Aus ihrer Sicht sei der Konsum von Jodsalz von Bedeutung, weil Deutschland als Jod-Mangelgebiet gilt und unsere Böden sehr jodarm sind.
„Eine ausreichende Jodzufuhr aber ist wichtig, da unser Körper das Spurenelement für die Herstellung der Schilddrüsenhormone benötigt. Und diese wiederum sind für einen funktionierenden Stoffwechsel essentiell. Daher ist die Verwendung von jodiertem Speisesalz (Jodsalz) definitiv sinnvoll, um einem Mangel vorzubeugen“, rät die Expertin abschließend.