Kleines Kind stirbt auf der Flucht vor russischem Angriff auf Kiew

"Mama, ich will nicht sterben. Ich bin zu jung" - wenige Stunden später ist Maxym (6) tot

Maxym
Maxym wurde nur sechs Jahre alt

Nichts demonstriert den Schrecken und die Sinnlosigkeit von Krieg mehr als Leid und Tod von Menschen, die sich nicht wehren können. Menschen wie dem kleinen Maxym, ein sechsjähriger Junge, der Angst vor dem Sterben hatte. Der sein ganzes Leben noch vor sich hatte. Maxym starb bei einem der ersten russischen Angriffe auf Kiew. Maxym wurde beigesetzt, ohne dass jemand von seiner Familie Abschied nehmen konnte. Seine traurige Geschichte erzählt die britische Zeitung "Daily Mail".
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Maxym stirbt auf dem Schoß seiner Mutter mit seinem Hamster im Arm

Die Familie hatte aus der Ukraine fliehen wollen, berichtet Reporter Richard Pendleburry. Der Sechsjährige gestand seiner Mutter, dass er Angst habe, schreibt er. "Mama, ich will nicht sterben. Ich bin zu jung", habe er ihr gestanden, erzählt die traumatisierte Mutter Anna der Zeitung. Sie habe ihn zu beruhigen versucht. "Was redest du da? Dir wird nichts passieren." Worte, wie sie jede Mutter auf der Welt in so einem Moment verwendet hätte.

Wenige Stunden danach ist Maxym tot. Als er stirbt, sitzt er auf dem Schoß seiner Mutter und umklammert seinen kleinen weißen Hamster namens Bodia, beschreibt die Zeitung den Tod des Sechsjährigen. Die erschütternden Szenen ereignen sich dem Bericht zufolge am 26. Februar, bei einem der ersten russischen Angriffe auf Kiew.

Junge wird von sieben Kugeln getroffen

Mutter Anna ist mit Sohn Maxym und der 13-jährigen Tochter Alina im Auto, sie wollen schnellstmöglich heraus aus der Stadt. Bei ihnen sind Annas Cousin, seine Frau und der gemeinsame Sohn Vovo. Sie haben schon zwei ukrainische Checks-Points hinter sich gelassen, als sie plötzlich auf einer Straße in der Nähe eines Ministeriums unter Beschuss geraten seien, erzählt Anna der "Daily Mail".

Sie könne nicht verstehen, warum das Auto beschossen wurde. Jeder habe sehen können, dass es ein ziviles Fahrzeug war, in dem Frauen und Kinder sind. Annas Cousin, der am Steuer sitzt, ist sofort tot. Seine Frau und sein Sohn Vovo überleben mit Schusswunden. Anna selbst erleidet ebenfalls eine Schusswunde am Kopf, ihre Tochter an der Hand und am Bein. Maxym wird von sieben Kugel getroffen, er ist bereits tot, als seine geschockte Mutter aus dem Auto steigt.

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Er wird beerdigt, ohne dass jemand von seiner Famile dabei sein kann

Die Verwundeten werden ins Krankenhaus gebracht, wo Anna tagelang braucht, das Grauen zu realisieren. Sie habe mit niemand sprechen können, nicht einmal mit Alina, erzählt sie dem Bericht zufolge. Ihren geliebten Sohn sieht sie nur noch einmal, im Leichenschauhaus, wo sie Maxym identifizieren musste. Von vorn sei er unverletzt gewesen, sagt sie den Reportern, aber sechs oder siebe Schüsse hätten ihn seitlich oder am Rücken getroffen. Er wird neben Annas Vater beigesetzt. Von der Familie ist niemand dabei, alle werden noch in der Klinik behandelt.

Sie hätten kein einfaches Leben gehabt, sagt Anna dem "Daily Mail"-Reporter. "Er war erst sechs, aber er benahm sich wie ein Erwachsener. Er hat immer versucht, mir zu helfen, wann immer es möglich war." Maxym habe Geschirr gespült, das Zimmer aufgeräumt, seine Hausaufgaben gemacht, ohne dass sie ihm helfen oder dazu auffordern musste.

Maxyms Mutter will der Welt zeigen, "was Krieg wirklich bedeutet"

Als Anna der Zeitung von den schrecklichen Details berichtet, sagt sie verzweifelt, "es war meine Pflicht als seine Mutter, ihn zu beschützen und ich habe versagt“, schreibt das Blatt. Sie frage sich, wofür sie noch leben solle, so die Zeitung weiter. Eine rhetorische Frage, Anna weiß, dass sie für ihre Tochter Alina da sein muss. „Die arme Alina erinnert sich am meisten an den Angriff. Viel mehr als ich. Aber sie will nicht sprechen." Ihre Tochter brauche dringend psychologische Hilfe.

Die Mutter sagt der "Daily Mail", dass sie ihre Geschichte erzielen wollte, um der Welt zu zeigen, "was Krieg wirklich bedeutet." Es sind Schicksale wie diese, die den Menschen die ganze Grausamkeit und Sinnlosigkeit von Krieg vor Augen führen. Es steht zu befürchten, dass sie nichts daraus lernen. (uvo)

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