Mindestens 153 Menschen sterben bei Massenpanik
Halloween-Drama in Seoul: Die meisten Todesopfer sind jung und weiblich
Es sind vor allem Frauen, die bei der Halloween-Tragödie in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ums Leben kamen. Knapp 100 der mindestens 153 Todesopfer seien weiblich, teilte die Feuerwehr mit. Vermutlich sei dies auf den vergleichsweise fragilen Körperbau vieler Frauen zurückzuführen. Und: Es starben vor allem junge Menschen. "Die allermeisten Toten und Verletzten sind zwischen 18 und 30 Jahre alt."
22 Ausländer unter den Toten der Massenpanik in Seoul

Bei dem Massengedränge in der Nacht zum Sonntag wurden mindestens 80 weitere Besucher verletzt, mehr als ein Dutzend von ihnen schwer. Unter den Toten befinden sich 22 Ausländer. Sie stammen aus China, dem Iran, Russland, den USA, Frankreich, Australien, Vietnam, Usbekistan, Norwegen, Kasachstan, Sri Lanka, Thailand und Österreich.
Das Massengedränge ereignete sich im Stadtteil Itaewon, der für sein ausschweifendes Nachtleben bekannt ist. Mutmaßlich 100.000 überwiegend junge Menschen sollen sich zum Zeitpunkt des Unglücks in den schmalen, mit Bars und Clubs gefüllten Gassen aufgehalten haben. Nachdem das Halloween-Fest in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen war, soll der Andrang dieses Mal besonders groß gewesen sein. "In Itaewon ist es jedes Jahr extrem voll, aber dieses Jahr war es einfach nur verrückt", schrieb eine Frau auf ihrem Instagram-Account.
Halloween-Tragödie in Südkorea: Zahl der Todesopfer könnte steigen
Nach wie vor wissen viele Menschen in Südkorea nicht, ob ihre Liebsten ebenfalls zu den Opfern gehören. Wie CNN berichtet, haben die zuständigen Behörden mindestens 3.580 Vermisstenmeldungen erhalten. Schon zuvor hatten sie gewarnt, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könne.
Augenzeugen zeichnen ein fürchterliches Bild der Ereignisse. "Es gab so viele Menschen, die herumgeschubst wurden, und ich wurde in der Menge eingeklemmt und konnte zuerst auch nicht heraus", sagte der 30-jährige Jeon Ga-eul. Er habe das Gefühl gehabt, dass früher oder später ein Unfall passieren würde.
Youtube-Star könnte noch mehr Menschen angezogen haben
Demnach begann das tödliche Gedränge gegen 22:20 Uhr Ortszeit. Ausgelöst wurde es laut lokalen Medienberichten womöglich durch das Gerücht, ein prominenter Youtuber sei ebenfalls auf dem Weg zu einem Club in dem beliebten Ausgehviertel. Das habe noch einmal zusätzliche Menschen angezogen, heißt es. Auf dem Boden hätten zudem rutschige Abfälle gelegen, auf den einige Besucher der Feierlichkeiten ausgerutscht seien. Dadurch seien sie gestürzt und andere seien über sie hinweg gelaufen.
US-Soldat: "Die Menschen haben sich gestapelt"

"Die Leute wurden in der schmalen Gasse so eng zusammengedrückt, dass die Rettungskräfte sie nicht herausziehen konnte", erklärte ein US-Soldat, der in Südkorea stationiert ist und das Fest ebenfalls besuchte, der Nachrichtenseite CNA. Demnach konnten er und zwei Kameraden sich gerade noch rechtzeitig auf einen erhöhten Vorsprung retten. "Die Menschen haben sich gestapelt", gibt er seine Wahrnehmung wieder. "Zwischenzeitlich sah es aus wie eine Schicht aus 15 Menschen." (ntv/bst)