Warum die Art der Entbindung so gefährlich istSchwangere Influencerin denkt an Lotusgeburt - eine Ärztin warnt!

Gefährliches Vorhaben oder legitime Geburtsmethode?
Die schwangere Influencerin Zoë Pastelle (24) hat verraten, dass sie über eine Lotusgeburt nachdenkt. Dabei handelt es sich um eine heiß diskutierte Geburtspraktik, die gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Die Gynäkologin Dr. Judith Bildau erklärt im RTL-Interview, warum sie ihren Patientinnen von dem Procedere abrät.
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Zoë Pastelle ist schwanger: „War immer mein größter Traum“
Die Schweizer Schauspielerin und Influencerin Zoë Pastelle (24) wird 2024 zum ersten Mal Mama. In einer Fragen-und-Antworten-Runde auf Instagram hatte sie vor Kurzem erzählt, was ihr die Schwangerschaft bedeute: „Es war immer mein größter Traum zwischen 24 und 26 Mutter zu werden. Ich könnte nicht dankbarer darüber sein, dass mich das Universum erhört hat.“
Gegenüber der Schweizer Zeitschrift Schön gesteht die 24-Jährige jedoch auch Unsicherheiten ein. Sie habe sich gefragt, ob sie das alles schaffen werde. Doch mit der Unterstützung ihrer Familie, ihrer Freunde und ihrer Follower habe sie die größten Zweifel begraben können. Aber weiterhin sei sie dankbar für Tipps zu Schwangerschaft und Geburt.
Zoë Pastelle: „Der originellste Ratschlag ist, die Nabelschnur nach der Geburt nicht durchzutrennen. Ich schaue noch, ob ich mich für eine sogenannte Lotusgeburt entscheide.“
Die Lotusgeburt – eine Methode, die tatsächlich heftig umstritten ist.
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Gynäkologin erklärt Lotusgeburt: „Nabelschnur des Neugeborenen wird nicht durchtrennt“
„Die Lotusgeburt unterscheidet sich – bis das Kind auf der Welt ist – zunächst nicht von einer ,normalen’ Geburt. Danach erfolgt allerdings keine Abnabelung. Das heißt, die Nabelschnur des Neugeborenen wird nicht durchtrennt“, erklärt die Gynäkologin Judith Bildau.
„Stattdessen wird sie an der Plazenta, also dem Mutterkuchen, belassen, bis sie von allein abfällt. Nachdem die Plazenta aus der Gebärmutter ausgetreten ist, wird sie gewaschen und in ein Tuch eingewickelt. Nach circa einem Tag wird damit begonnen, sie mit Kräutern, ätherischen Ölen und Salzen einzureiben, um ihrer Verwesung vorzubeugen. Bis zu zehn Tage bleibt das Baby mit dem Mutterkuchen verbunden“, erklärt die Ärztin weiter und kommt dann auf die Risiken zu sprechen.
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Bestehende Risiken bei Lotusgeburt: „Verletzungsgefahr des Kindes“
Was macht die Geburtsmethode so umstritten?
„Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund eine Lotusgeburt zu bevorzugen“, warnt die Ärztin. „Mögliche Risiken sind das versehentliches Abreißen der Nabelschnur und eine Verletzungsgefahr des Kindes. Außerdem besteht durch den verwesenden Mutterkuchen die Gefahr einer Infektion.“
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Keine wissenschaftlichen Belege für Lotusgeburt-Vorteile
Was erhoffen sich die Anhängerinnen der riskanten Geburtsmethode?
„Frauen entscheiden sich für eine Lotusgeburt, weil sie glauben, dass das Neugeborene durch die anhaltende Verbindung mit der Nabelschnur und dem Mutterkuchen länger ‚geborgen‘ bleibt, was sich wiederum positiv auf seine Entwicklung auswirken soll. Zudem soll dadurch auch das Immunsystem gestärkt werden“, weiß die Ärztin.
Wissenschaftliche Belege für beides würden jedoch nicht vorliegen, so die Expertin. Die Lotusgeburt wurde das erste Mal in den 1970er Jahren in den USA praktiziert. Ob sich die Influencerin Zoë Pastelle am Ende tatsächlich für diese Art der Entbindung entscheidet, hat sie noch nicht final bekanntgegeben.