Recherchen belegen Tierquälerei
Schwere Vorwürfe! Lidl-Zulieferer lässt Masthühner elendig verenden
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Diese Bilder sind schwer zu ertragen! Ein Lidl-Zulieferer hält Hühner offenbar unter skandalösen Bedingungen. Aufnahmen der Organisation „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ zeigen die Tiere, die auf engstem Raum zusammengepfercht und überzüchtet sind. Das Fleisch dieser Tiere landet laut Aktivisten in den Eigenmarken des Discounters.
Schwere Vorwürfe gegen Lidl und seine Zulieferer
Was steckt hinter Lidls Hühnerfleisch? Der Frage gingen die Aktivisten der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ auf den Grund. Mit einem erschreckenden Ergebnis. In den Undercover-Videos ist zu sehen, „wie Masthühner nicht nur unter ihren Haltungsbedingungen, sondern auch unter den Folgen ihres angezüchteten Extrem-Wachstums leiden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Albert Schweitzer Stiftung.
Tatsächlich zeigen die Videos Masthühner, die in vollen, trostlosen Ställen vor sich hinvegetieren. Durch die massive Züchtung haben die Tiere Probleme, sich auf den Beinen zu halten. Knochen und Beine sind dafür nicht ausgelegt, viele brechen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen. Außerdem sind kranke, sterbende, tote und verweste Tiere zu sehen, die augenscheinlich von den Mitarbeitern des Mastbetriebs übersehen werden. Hunderte Hühner verenden noch vor der Schlachtung.
Die Tierschützer fordern Lidl auf, Verantwortung für die Zustände bei seinen Lieferanten zu übernehmen und die größten Probleme der Hühnermast, allen voran die Qualzucht, anzupacken.
Präsident der Albert Schweitzer Stiftung: Lidl macht sich unglaubwürdig
Der Präsident der Albert-Schweitzer-Stiftung, Mahi Klosterhalfen, nimmt Lidl in die Pflicht, schließlich hätten selbst Konkurrenten wie Aldi – wie einst beim Auslisten von Käfigeiern – sich als erster deutscher Lebensmitteleinzelhändler zu mehr Tierschutz in der Hühnermast verpflichtet. Weitere Unternehmen der Branche sind dem Beispiel gefolgt. Sie werden die Tierschutzkriterien der Masthuhn-Initiative gemeinsam mit ihren Lieferanten umsetzen.
Mahi Klosterhalfen: „Lidls Hühnerfleisch aus 'Stallhaltung Plus' kommt von Qualzucht-Hühnern aus trostlosen Massenställen. Das belegen die Recherchen. Stellt Lidl sich das unter 'Qualität' und 'Tierwohl' vor? Wir fordern Lidl auf, Verantwortung zu übernehmen: Setzen Sie die Mindeststandards der Europäischen Masthuhn-Initiative für alle Hühner um!“ Die Partnerorganisation Equalia, die das Undercover-Material gedreht hat, hat nun auch Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück gestelllt.
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Das sagt Lidl zu den Vorwürfen
Wir konfrontieren Lidl Deutschland mit den Vorwürfen. Der Konzern streitet die Vorwürfe nicht ab und teilte mit, man spreche sich „in aller Deutlichkeit gegen Tierquälerei aus“. Die Anschuldigungen nehme man sehr ernst, die beschriebenen Zustände seien „nicht akzeptabel“, so der Discounter auf RTL-Anfrage.
Weiter heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens: „Um diesen nachzugehen, stehen wir mit dem Lieferanten, der neben uns auch viele weitere Marktteilnehmer in Deutschland beliefert, in Kontakt.“ Man setze nun alles daran, die Vorwürfe, die die Tierschutzorganisationen erheben, zu überprüfen – durch einen externen Sachverständigen, aber auch durch interne Prozesse. „Auf Basis der Ergebnisse dieser Prüfung behalten wir uns weitere Schritte vor.“ (kra)