Mehrere Patienten und Mitarbeiter in Klinik und Reha infiziert

Heimtückische Hautkrankheit: Krätze-Ausbruch in Klinik und Reha-Einrichtung

Ärztin zeigt ein Patientenfoto
Eine Ärztin zeigt ein Foto von einem Patienten, der von Krätze befallen ist. Foto: D. Naupold/Archiv (Symbolbild)
deutsche presse agentur

In einer Klinik und Reha-Einrichtung im Landkreis Neu-Ulm ist die Krätze ausgebrochen. Mehrere Patienten und Mitarbeiter haben sich in Weißenhorn und Illertissen mit der Hautkrankheit, die durch eine bestimmte Milbenart hervorgerufen wird, angesteckt. Die Krätze ist hochansteckend.

Krätze wird durch Hautkontakt übertragen

Skabies (Krätze)
Narben im Hüftbereich eines Mannes erinnern an eine Überstandene Skabies (Krätze) Erkrankung. Foto: Henning Kaiser/Archiv
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Nach Angaben der Kreisspitalstiftung Weißenhorn sind die Fälle in der dortigen Stiftungsklinik und in der geriatrischen Reha aufgetreten, „Skabies“, wie die Krätze auch genannt wird, wird durch Hautkontakt oder körpernahe Textilien wie zum Beispiel Bettwäsche übertragen – und das ist schon vor dem Ausbruch der Krankheit möglich, also bevor Betroffene Symptome wahrnehmen. Das macht die Hautkrankheit besonders heimtückisch.

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Krankheit hängt nicht mit mangelnder Hygiene zusammen

Besonders in Kitas und Schulen gibt es mehr Krätze-Fälle.
Besonders in Kitas und Schulen gibt es mehr Krätze-Fälle.
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Die Krätze tritt meist dort auf, wo sich viele Menschen auf engem Raum aufhalten, deshalb sind beispielsweise Kliniken, aber auch Kindergärten oder Altersheime besonders gefährdet. Dabei spielt mangelnde Hygiene aber keine Rolle. Die betroffene Klinik und die Reha-Einrichtung, in der die Fälle aufgetreten sind, hat jetzt nach eigenen Angaben Maßnahmen verordnet, die eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit verhindern sollen. Dazu gehören beispielsweise Schutzkleidung und Überwachung.

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Skabies: Symptome und Behandlung

Die Überwachung ist besonders wichtig, da es zwei bis sechs Wochen dauern kann, bis eine Infektion auftritt, Ansteckungen aber vorher schon möglich sind. Betroffene leiden unter stark juckendem Hautausschlag und Pusteln, die durch Milben in der Haut entstehen. Oft sind, wenn man genau hinsieht, längliche gewundenen Milbengänge zu erkennen. Der starke Juckreiz verleitet zum häufigen Kratzen – daher der Krankheitsname „Krätze“. Das ist zwar äußerst unangenehm, aber nicht gefährlich.

Die Krätze kann man zuverlässig behandeln, indem man den ganzen Körper mit einer Anti-Milben-Salbe einreibt und diese bis zu zwölf Stunden einwirken lässt. Außerdem gibt es Anti-Milben-Mittel zum Einnehmen. Die Behandlung muss meist nach etwa zwei Wochen wiederholt werden. Weiterhin müssen Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich bei mindestens 60 Grad gereinigt werden. Auch wenn die Milben erfolgreich bekämpft wurden, bleiben Juckreiz und Hautveränderungen in der Regel noch einige Wochen bestehen. (uja)

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