Ein Roboter ist Auge und Ohr kranker Kinder

Dank Avatar: Krebskranker Hannes (13) kann wieder am Unterricht teilnehmen

Der 13-jährige Hannes kann dank eines Avatars wieder am Unterricht teilnehmen.
Der 13-jährige Hannes kann dank eines Avatars wieder am Unterricht teilnehmen.
RTL
von Jessica Sander und Samira Bonneik

Ein Stück Normalität, das wünscht sich der 13-jährige Hannes. Er hat Krebs und verbringt viel Zeit in der Klinik. Dadurch hat er bisher viel Unterricht verpasst und wenig Kontakt zu seinen Klassenkameraden. Dank eines kleinen Avatars kann Hannes wieder mittendrin sein, ohne sein Krankenbett verlassen zu müssen.

Er ist klein und leuchtet am Kopf

Der Avatar geht stellvertretend für Hannes in den Unterricht. Er kann sprechen und sich bewegen.
Der Avatar geht stellvertretend für Hannes in den Unterricht. Er kann sprechen und sich bewegen.
RTL

Er ist klein, weiß, hat zwei Augen und leuchtet am Kopf, je nach Stimmung des Patienten. Der kleine, knuffig aussehende Avatar ist das Sprachrohr und die Augen von Hannes. Der 13-jährige Junge ist Krebspatient an der medizinischen Hochschule Hannover und das heißt: Monatelange Behandlungen, ein ganz normaler Alltag und Freunde treffen ist nicht möglich. Doch seit ein paar Wochen kann Hannes wieder seine Klassenkameraden sehen und sogar live am Unterricht teilnehmen, dank des kleinen Roboters. Der steht stellvertretend für ihn im Klassenzimmer und überträgt live: "Es ist sehr schön, weil sonst ist man so ganz weit weg von der Klasse und so kann man mit der Klasse reden oder in den Pausen mit denen sprechen”, freut sich der 13-Jährige im Gespräch mit RTL.

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Verein für krebskranke Kinder: "Wichtig für den Heilungsprozess"

Hannes Avatar ist einer von Zweien, die auf der Krebsstation der MHH für die Kinder zur Verfügung stehen. Möglich ist das dank des Vereins für krebskranke Kinder. 500.000 Euro sind an Spendengeldern zusammengekommen. Neben der Erweiterung und Renovierung der Station blieb auch noch Geld für die kleinen Helfer übrig: "Wenn der kleine Patient einfach wieder seine Freunde sehen kann und einfach live wieder mit dabei ist. Ich denke schon, dass das sehr, sehr wichtig ist für den Heilungsprozess ist”, so Frederike Ludwig-Lück vom Verein für krebskranke Kinder.

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Der Avatar spricht für Hannes

Wenn der Unterricht beginnt, steht der Avatar auf Hannes Platz im Klassenzimmer und Hannes kann das dann live per Tablet verfolgen und sogar richtig teilnehmen, dank integriertem Lautsprecher und einem Motor am Hals, der den Kopf bewegt. Wenn es Hannes dann aber doch mal zu viel wird, kann sich sein Avatar auch mitteilen und zeigen, wie es dem 13-Jährigem gerade geht: “Er hat vier Möglichkeiten über die Augen mitzuteilen. Er kann aber auch sagen ‘Mensch, Leute, mir geht's jetzt gerade gar nicht gut. Ich höre zwar zu, aber sprecht mich bitte nicht an’, dann würde es hier oben dann blau leuchten und dann wissen alle in der Klasse auch Bescheid”, erklärt Frederike Ludwig-Lück.

Und so kann Hannes für einige Momente seine Erkrankung vergessen und fast wieder ein ganz normaler 13-Jähriger sein.

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