Neues Urteil nach UnklarheitenKrankenpfleger (48) tötet Brasilianer und bewahrt Leiche im Gästezimmer: Erneut lebenslange Haftstrafe!

Marco T. wurde verurteilt
Marco T. wurde von dem Hamburger Landesgericht verurteilt.
RTL

Der Krankenpfleger Marco T. betäubt einen jungen Brasilianer in seiner Wohnung in Hamburg mit Drogen, vergewaltigt und tötet ihn. Vier Monate lang versteckt der 48-Jährige dann die Leiche in seiner Wohnung, bis die Polizei sie findet.
Bereits 2021 wird Marco T. deswegen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Doch der Bundesgerichtshof hebt die Verurteilung wieder auf. Jetzt gab es einen zweiten Prozess und ein neues Urteil.

Neuer Prozess: Erstes Mordurteil aufgehoben

17.07.2020, Hamburg: Der Angeklagte sitzt im Saal des Landgerichts zwischen seinen Anwälten. Er soll im September 2019 einen Mann unter Drogen gesetzt, sexuell missbraucht und ermordet haben. (zu dpa "Mann unter Drogen gesetzt, missbraucht und ermordet - Prozessbeginn") Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Marco T. beim ersten Prozess im Jahr 2020.
dbo cul, dpa, Daniel Bockwoldt

Der zweite Prozess startete im Januar, nachdem der BGH eine neues Verfahren von einer anderen Strafkammer anordnete. Grund für die neue Verurteilung: Die Indizien seien laut dem Bundesgerichtshof zuvor nicht eindeutig gewesen. Denn aufgrund der starken Verwesung der Leiche konnte nicht mehr genau geklärt werden, woran das 28-jährige Opfer genau gestorben ist. Waren es die Drogen, die Vergewaltigung oder die Gewalt, damit die Hilfeschreie nicht zu hören sind?

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Neues Urteil: Matheus A. mit Bettbezug erstickt!

Jetzt verkündet das Landgericht Hamburg das neue Urteil: Der 48-jährige Marco T. wird wegen Mordes erneut zu einer lebenslangen Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt. Damit ist das Landgericht im zweiten Prozess zum selben Ergebnis gekommen. Auch wenn die Leiche des 28-Jährigen schon verwest gewesen sei, habe der Tatablauf rekonstruiert werden können, sagt die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner. Demnach wurde das brasilianische Opfer Matheus A. ermordet, weil er während der Tat geschrien hat. Um ihn zum Schweigen zu bringen, habe Marco T den 28-Jährigen mit einem Bettbezug erstickt. „Die Tötung erfolgte, um die Entdeckung seiner Tat zu verhindern“, erklärt die Richterin am Montag.

Die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten sei nicht beeinträchtigt gewesen. Seine Schilderungen zu der Tatnacht waren wohl widersprüchlich und nicht plausibel. Bei der Urteilsverkündung wirkt Marco T. emotionslos. Immerhin ist es nun das zweite Mal, dass der Krankenpfleger lebenslänglich verurteilt wurde.

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Tat im September 2019: Nicht das erste Opfer

Marco T. und sein 28-jähriges Opfer Matheus treffen sich im September 2019 auf einer Geburtstagsfeier in Hamburg. Hier überredet Marco T. den Brasilianer mit in seine Wohnung zu kommen. Dort soll er heimlich ein Ecstasy-Amphetamingemisch in sein Getränk gemischt haben. Danach bringt der Krankenpfleger den Brasilianer in sein Schlafzimmer, um ihn zu vergewaltigen. Doch der 28-Jährige schreit, bis Marco T. ihn gewaltvoll zum Schweigen bringt. Erst vier Monate später findet die Polizei die Leiche von Matheus A. in der Wohnung des 48-Jährigen.

Nach Überzeugung des Landgerichts war der Brasilianer nicht das erste Opfer von Marco T. Der Krankenpfleger soll bereits 2018 bei einer Party einem Bekannten ein Getränk mit K.O.-Tropfen gegeben haben. Marco T. habe den Bewusstlosen ebenfalls vergewaltigt und von der Tat Fotos und Videos gemacht. (dpa/jsi)

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