Jeder dritte Pflegebedürftige kann Kosten nicht selbst bezahlen

Kosten für Pflegeheime explodieren: Wie ihr frühzeitig vorsorgen könnt

ARCHIV - 22.01.2024, Hessen, Willingen: Ein Patient geht mit Krücken durch einen Flur im Pflegehotel Willingen. Das Pflegehotel Willingen bietet Tagespflege an allen Wochentagen an. (zu dpa: «Hessen will mehr Entlastung in der Pflege schaffen») Foto: Swen Pförtner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Pflegehotel Willingen
dpa, Swen Pförtner

Die Kosten für stationäre Pflege steigen immer weiter!
Dabei können immer weniger Menschen die Kosten für Pflegeheime bezahlen. Betroffene und Angehörige sind so stark belastet wie noch nie. Welche Vorsorge man frühzeitig treffen kann.
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800.000 Menschen in stationären Pflegeheimen untergebracht

Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland beläuft sich derzeit auf fünf Millionen Menschen und steigt wegen der steigenden Lebenserwartung rasant weiter an.

Während die Mehrzahl der Pflegebedürftigen zu Hause von ihren Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten betreut werden können, müssen knapp 800.000 Menschen in stationären Pflegeheimen untergebracht werden.

Doch mit der Pflege kommt für viele Familien der Kosten-Schock: Trotz langjähriger Beitragszahlungen in die Pflegeversicherung müssen pflegebedürftige Menschen im Durchschnitt etwa 2.400 Euro aus eigener Tasche für die Pflegekosten aufbringen.

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Dieser Eigenanteil ist für viele Pflegebedürftige nicht mehr bezahlbar. Fast ein Drittel der Heimbewohner bezieht daher Sozialhilfe, um ihre Heimkosten überhaupt decken zu können.

Auch die Kinder der pflegebedürftigen Person können zur Kasse gebeten werden: Wenn deren jährliches Bruttoeinkommen über 100.000 Euro liegt.

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Pflegeheimkosten steigen weiter: Bedeutung privater Vorsorge wächst

Mit den explodierenden Kosten für Pflegeheime nimmt die Bedeutung privater Vorsorge weiter zu.

Diese drei Modelle bieten zusätzlichen Schutz:

  • Pflegetagegeld-Versicherung

  • Pflegekosten-Versicherung

  • Pflege-Rentenversicherung

Die Verbraucherportal Finanztip empfiehlt am ehesten eine Pflegetagegeld-Versicherung. Eine Pflegezusatzversicherung ist nur geeignet, wenn man sich die hohen Beiträge langfristig leisten kann, so Finanztip. Achtung: Wenn die Pflegezusatzversicherung wegen Geldmangels gekündigt werden muss, dann sind alle gezahlten Beiträge weg.

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Alternativ empfiehlt Finanztest, das Geld für die Pflege selbst anzusparen und auch die Wohnsituation so zu gestalten, dass ihr möglichst lange selbstständig den Alltag bewältigen könnt. (eal/aze)