Tränen in Yad Vashem und an der Ukraine-Front
Endlich zeigt mal jemand Emotionen!

Annalena Baerbock hat es nicht leicht. Sie ist die erste Frau im Amt des deutschen Außenministers und kämpft von Anfang an gegen das Klischee einer schwachen Frau in der harten politischen Welt der Männer. Aber sie bringt auch eine fast schon einzigartige Eigenschaft mit – sie ist menschlich.
Ist Baerbock all dem gewachsen?
Kann jemand wie Annalena Baerbock, eine 41-jährige Mutter ohne nennenswerte politische Erfahrung als Ministerin Deutschland nach außen vertreten? Kann sie Autokraten wie Erdogan, Xi und nicht zuletzt Wladimir Putin Paroli bieten?
Auf all diese Fragen lässt sich jetzt – nach rund zwei Monaten im Amt – noch keine finale Antwort geben. Denn wie erfolgreich sie sich tatsächlich auf dem so genannten diplomatischen Parkett bewegt und wie erfolgreich sie ihre Aufgaben meistert, müssen die nächsten Monate zeigen.
Und, mal ehrlich: ihre Aufgaben sind aktuell gewaltig. Wann hatte ein deutscher Außenminister das letzte Mal die Aufgabe, einen Krieg innerhalb von Europa zu verhindern?
Baerbock zeigt, was sie bewegt
Und trotz dieser Mammut-Aufgabe hat sie bisher eine meiner Erwartungen schon mit Bravour erfüllt – sie zeigt als eine der wenigen Politikerinnen in Deutschland, was sie bewegt.
Als Annalena Baerbock – damals noch Kanzlerkandidatin der Grünen – aufgestellt wurde, habe ich gedacht und gehofft: Endlich mal eine jüngere Politikerin, die die Kinder, die Familien und die Menschen noch nicht aus den Augen verloren hat.
Jetzt rund ein Jahr später erfüllt sie zumindest einen Teil meiner Hoffnung. Sie ist nahbar, sie ist nicht so abgehoben, wie viele ihrer Kollegen. Auch wenn sie sich vielleicht noch etwas unsicher auf der internationalen Bühne bewegt, sie bewegt die Menschen.
Die richtigen Töne zur richtigen Zeit
Ja, Annalena Baerbock hat auch ihre Schwächen – viele Fallstricke (wie etwa den Corona-Prämien-Skandal oder die Plagiatsaffäre) hat sie sich selbst gelegt.
Aber gerade in einer Zeit, in der immer weniger Leute etwas mit Politik zu tun haben wollen, in der viele Menschen gegen Entscheidungen auf die Straße gehen, bei denen sie sich nicht abgeholt fühlen, macht sie auch vieles richtig: Ein bisschen Menschlichkeit tut der Politik extrem gut.
Ob im ehemaligen ukrainischen Urlaubsort Schyrokyne an der ostukrainischen Front oder in der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem – Baerbock findet die richtigen Töne.
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