1000 Gepäckstücke stapeln sich am Flughafen
Koffer-Chaos am Hamburg Airport hört nicht auf

Kommt der Koffer oder kommt er nicht? Das ist für viele Urlauber am Gepäckband des Hamburger Flughafen die bange Frage. Seit mindestens zwei Monaten kann es sehr lange dauern bis Reisende ihn endlich bekommen.
Es stranden Koffer, Taschen und Kinderwagen
Der anhaltende Ärger um nachgeliefertes Gepäck am Hamburger Flughafen nimmt kein Ende. Bereits vor den Ferien hatte eine Koffer-Lawine den Hamburg Airport überrollt. Nach wie vor stapeln sich rund 1000 Koffer, Taschen und Kinderwagen im Terminal Tango, sagte eine Sprecherin, der für die Gepäckabwicklung zuständigen AHS Aviation Handling Services GmbH der Deutschen Presse-Agentur. Konkret geht es dabei um sogenanntes Rush-Gepäck. Das sind Koffer, die nicht zeitgleich mit Flugreisenden in Hamburg ankommen, sondern mit einem anderen Flug hinterhergeschickt werden.
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Verlorene Koffer: So viele wie nie zuvor
„Die sehr zahlreichen Störungen im Ablauf des internationalen Luftverkehrs haben dazu geführt, dass so viele Gepäckstücke wie nie zuvor am Ende des Flugs nicht ihren Besitzern übergeben werden konnten“, sagte die Sprecherin. Das betreffe nahezu alle Flughäfen in Deutschland und sogar Europa. Derzeit behandle die AHS zeitweise die fünffache Menge an Gepäckstücken und habe deshalb bundesweit seit Jahresbeginn bereits 600 Leute zusätzlich eingestellt.
Kurzfristige Flugstreichungen verschärfen Situation
Besonderes ärgerlich für die AHS seien kurzfristige Flugstreichungen. Denn dann müssten bereits für die Weitersendung bereitgestellte Gepäckstücke wieder zur Gepäckermittlung zurückgebracht werden - und das Prozedere beginne von vorn. Die AHS-Sprecherin sagte, inzwischen sei ein Online-Service eingerichtet worden, bei dem Passagiere durch Eingabe ihrer Baggage-Tags sehen können, ob ihr Gepäck schon in Hamburg angekommen und erfasst worden ist. Die Verantwortlichen am Flughafen selbst sind inzwischen ziemlich verstimmt ob des Verhaltens der Fluggesellschaften, allen voran der Lufthansa. Denn wie eine Sprecherin sagte, sind allein die Airlines für den Transport des Gepäcks zuständig. Der Passagier habe einen Beförderungsvertrag für sich und das Gepäck mit der Fluggesellschaft geschlossen - und dieser beinhalte die Obhut des Gepäcks auf dem gesamten Weg.
Koffer-Chaos: Kein Ende in Sicht
Die Lufthansa selbst verwies auf Anfrage auf die weiterhin angespannte Personalsituation bei den örtlichen Dienstleistern. „Eine belastbare Aussage dazu, wann der Überhang an Gepäckstücken abgearbeitet sein wird, können wir deshalb im Augenblick nicht seriös treffen“, sagte eine Airline-Sprecherin. Nach Angaben des Flughafens sind seit Beginn der schleswig-holsteinischen Sommerferien Anfang Juli bis zum Ende der Hamburger Sommerferien mehr als 1,5 Millionen Menschen über den Hamburg Airport verreist. (dpa/ide)