Wirbel um Blockade der Letzten Generation in Berlin

Klima-Kleber behaupten: Rettungswagen auf A100 steckte nicht fest - Feuerwehr widerspricht

Sie wollten Berlin lahmlegen – aber dabei sollen die Aktivisten der Letzten Generation etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Bilder eines Rettungswagens, der auf der A100 im Verkehr feststeckt, machten im Netz die Runde. Die Klima-Kleber selbst behaupten, sie hätten das Einsatzfahrzeug nicht blockiert. Doch das scheint nicht ganz richtig zu sein.

Letzte Generation spricht von "Lügenkampagne"

„Lügenkampagnen werden immer scheitern“, heißt es in einem Tweet der Letzten Generation. Zu dem Bild von dem Rettungswagen im Stau schreiben die Aktivisten: „Der wartete extra dort, um für die Menschen der letzten Generation vor Ort zu sein.“

Dem widerspricht die Berliner Feuerwehr auf RTL-Anfrage allerdings. „Nach unseren Recherchen kann gesagt werden, dass der Rettungswagen der Feuerwache Wilmersdorf, der in vielen Videos auf der BAB 100 zu sehen ist, sich auf dem Weg zu einem medizinischen Notfall in Schöneberg ohne Bezug zu einer Demonstration befand“, erklärte ein Feuerwehrsprecher. „Weil der Rettungswagen auf der Autobahn nicht vorankam, musste ein anderer Einsatzwagen aktiviert werden. Dieser erreichte die zu versorgenden Person mit einer Verspätung“, so die Feuerwehr. Das sei nach jetzigem Kenntnisstand aber ohne Folgen geblieben.

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Feuerwehr Berlin meldet 15 Behinderungen bei Einsätzen

Und es war offenbar nicht der einzige Einsatz, der durch die Protestaktionen verzögert worden sein könnte. Die Feuerwehr zählte bis 13 Uhr am Montag „15 gemeldete Behinderungen unserer Einsatzfahrzeuge aufgrund von Demonstrationen im Straßenverkehr“, hieß es in einem Tweet. In sieben Fällen davon sei das Fahrzeug auf dem Weg zum Einsatzort gewesen.

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Klima-Kleber wollten ganz Berlin lahmlegen

Die Klimagruppe Letzte Generation hatte angekündigt, sie wolle versuchen, von Montag an die gesamte Hauptstadt lahmzulegen. Bis zu 800 Unterstützer sollten an Aktionen und Blockaden teilnehmen. Die Polizei sprach am Montagvormittag von mehr als 30 Aktionen im Stadtgebiet, an denen Klimaaktivisten auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten.

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Die Berliner Polizei war nach eigenen Angaben mit bis zu 500 Beamten und einem Hubschrauber im Stadtgebiet unterwegs, um die Blockaden zu verhindern beziehungsweise schnell zu beenden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin dauerte es teils jedoch länger, festgeklebte Demonstranten von Straßen zu lösen, weil diese einen anderen Kleber verwendeten. Bei Loslösen der Menschen komme es deshalb teils zu Beschädigungen des Asphalts. (jgr, mit dpa)