Hochumstrittene Tötungsmethode

Mörder überlebt eigene Hinrichtung: Wie Kenneth Eugene Smith doch noch sterben soll

Ein Mann und ein Hinrichtungsraum aus einem amerikanischen Gefängnis.
Todeskandidat Kenneth Eugene Smith lag bereits vier Stunden angeschnallt auf der Todespritsche, doch seine Henker fanden keine Vene.
dpa

„Dazu bin ich nicht bereit. Nicht in irgendeiner Weise!“
Kenneth Eugene Smith (58) sollte bereits durch die Giftspritze sterben, doch sein Tod scheiterte an einer Kleinigkeit: Seine Henker fanden keinen Zugang zu einer Vene. Nun rückt der nächste Hinrichtungstermin näher und die Angst steigt, wie der 58-Jährige in einem Interview verrät.
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Kenneth Eugene Smith: „Ich bin einfach nicht bereit, Bruder“

Vier Stunden lag Kenneth bereits auf der Pritsche im Hinrichtungsraum. Angeschnallt, zeitweise über Kopf, nur, damit seine Henker eine Vene finden konnten, um ihm eine tödliche Injektion zu verabreichen. Doch alle Versuche, ihn zu töten, schlugen fehl. Sein Körper war nach der gescheiteren Hinrichtung übersät mit Einstichstellen. Er zitterte, schwitzte und hyperventilierte.

Nun steht der nächste Hinrichtungstermin fest – mit einer Methode, die so noch nie angewendet wurde.

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Smith soll erstickt werden. Am 25. Januar soll ihm eine Maske luftdicht über Mund, Kinn und Augen angezogen werden, durch die zunächst Sauerstoff fließt. Später wird der Sauerstoff durch Stickstoff getauscht. Der Delinquent stirbt durch Ersticken. Die Methode ist hochumstritten, Menschenrechtsexperten sprechen gar von Folter. Smith sagt: „Ich werde mir nicht die Maske schnappen und sie mir umschnallen, ich werde ihnen nicht helfen.“ Während der Prozedur wolle der 58-Jährige keinen Finger rühren, um es seinen Henkern nicht zu einfach zu machen.

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Schlaflosigkeit, Angstzuständen und Depressionen

Seine Zeit in der Todeszelle hält der 58-Jährige nur mit Medikamenten aus, zu groß ist die Angst vor seinem Tod. Dem Guardian schildert er, er habe immer wieder Albträume. Zu traumatisch war die gescheiterte Hinrichtung. „Es kommt immer wieder hoch“, so Smith, der 1988 eine Pastorenfrau für 1.000 Dollar tötete.

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Jeden Tag kämpfe er gegen einen Brechreiz, vor lauter Aufregung. Seine größte Angst: „In diese Maske zu kotzen. Denn wenn ich das tue, Bruder, wird mir niemand helfen. Ich werde an meinem eigenen Erbrochenen ertrinken, und meine Frau wird dasitzen und zusehen müssen.“ (xes)