Die Kanzlerin sieben Wochen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal
Angela Merkel zu Flutopfern: "Wir werden Sie nicht vergessen!"
133 Menschen starben bei der Flutkatastrophe vor fast sieben Wochen im Ahrtal. Hunderte Häuser, Straßen und Wälder wurden zerstört. Tausende Menschen sind seitdem obdachlos. Bei ihrem zweiten Besuch im Ahrtal hat sich Kanzlerin Angela Merkel am Freitag ein Bild von der Lage gemacht und mit vielen Flutopfern gesprochen.
Im Video: Ankunft der Kanzlerin - RTL-Reporter zeigt katastrophale Lage
Merkel: Wiederaufbau werde noch Jahre dauern

Es sei schon „viel geschafft und aufgeräumt“ worden, sagte Merkel auf einer Pressekonferenz. Doch es werde Jahre dauern, diesen „unfassbaren Schaden wiedergutzumachen“. Die Menschen in dem Gebiet könnten sich darauf verlassen, dass ihnen weiter geholfen werde.
„In so einer Region muss man zuhören, man muss sich in die Menschen hineinversetzen. Das ist aus der Distanz unmöglich“, sagte die Kanzlerin. Man könne nur erahnen, wie es den Menschen ergangen ist, die in Todesangst auf den Hausdächern saßen.
„Wir werden Sie nicht vergessen, das wird auch eine nächste Bundesregierung übernehmen“, sagte Merkel.
Zuvor hatte sie gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) einen Rundgang durch die Gemeinde Altenahr unternommen.
Merkel erschüttert vom Ausmaß des Schadens
Es war Merkels zweiter Aufenthalt in dem Katastrophengebiet. Bei ihrem ersten Besuch im Ahrtal kurz nach der dortigen Flutkatastrophe in der Nacht zum 15. Juli mit 133 Todesopfern hat Merkel umfassende Hilfe zugesagt und mit Bewohnern zerstörter Häuser und Einsatzkräften gesprochen. Am Freitag bekräftige sie, dass für die Aufbauhilfe in der Katastrophenregion von Rheinland-Pfalz 15 Milliarden Euro bereitgestellt werden.
Die Noch-Kanzlerin sagte damals: „Wir müssen schneller werden im Kampf gegen den Klimawandel.“ Merkel sprach von einer „surrealen, gespenstischen Situation“. Die deutsche Sprache kenne kaum ein Wort für die angerichteten Verwüstungen. Beruhigend sei aber die tatkräftige gegenseitige Hilfe. (dpa, mor)