Internet-Bekanntschaft wird zum Albtraum-Killer
Teenager lernt Ex-Polizisten kennen: Kurz danach liegt ihre Familie erschossen im Haus
Austin E. aus Virginia (USA) gibt sich im Internet als jemand anderes aus, verheimlicht seine eigentliche Identität. Unter falschem Namen lernt er eine 15-Jährige aus Kalifornien kennen. Die beiden bauen eine emotionale Bindung auf, sie verrät ihm sogar ihre Adresse. Daraufhin reist er quer durchs Land, um die Minderjährige zu treffen. Es wird eine Reise in den Tod.
Er versteckte sich hinter einem falschen Namen
Der 28-Jährige nimmt über ein gefälschtes Profil Kontakt zu seinem Opfer auf. Die 15-Jährige aus Riverside (Kalifornien) baut eine emotionale Beziehung zum Fake-Profil auf. Sie vertraut ihrer Internet-Bekanntschaft mutmaßlich so sehr, dass sie sogar ihre Adresse preisgibt. Das vermutet die Polizei. Mehr als 2.000 Meilen legt der 28-Jährige daraufhin zurück, um die Teenagerin zu treffen. Die Ermittler vermuten, dass Austin E. mit dem Ziel zur 15-Jährigen fährt, um sie sexuell zu missbrauchen. Sein Auto stellt er bei den Nachbarn des Mädchens ab und geht in das Haus, in dem die Minderjährige wohnt.
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Wahrscheinlich tötet Austin E. dort die Mutter und die Großeltern der 15-Jährigen nur kurze Zeit nach seiner Ankunft. Danach flüchtet er mit der Minderjährigen zu seinem Auto und fährt weg. Wahrscheinlich ist, dass die Teenagerin nicht freiwillig zu ihm in den Wagen steigt. Die Nachbarn, vor dessen Haus Austin E. parkt, wählen den Notruf. Die Teenagerin sei in einer gefährlichen Situation. Laut ihren Aussagen sei sie barfuß ins Auto gestiegen und sehe stark verängstigt aus.
Wenige Minuten nachdem E. und das Mädchen losfahren, steht das Haus der Familie in Flammen. Weitere Anwohner alarmieren erneut den Notruf. Bei den Löscharbeiten findet die Polizei die Leichen im Eingangsbereich. Erste Ermittlungen zur Brandursache deuten darauf hin, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde. Ein erster Verdacht fällt auf Austin E., doch zu diesem Zeitpunkt ist er mit der Minderjährigen lange vom Tatort verschwunden.
Polizei erschießt Entführer
Die Polizei fahndet nach dem 28-Jährigen. Schließlich gerät Austin E. 170 Meilen von Riverside entfernt wieder in den Fokus der Polizei. An seinem neuen Aufenthaltsort habe er auf Polizisten geschossen. Während des Schusswechsels wird Austin E. getötet. Die 15-Jährige überlebt, kommt sogar unverletzt davon.
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Zunächst bleibt sie in der Obhut der Polizisten, später wird sie an das Jugendamt übergeben. Die genauen Todesursachen der drei getöteten Familienmitglieder und weitere Details zur Tat will die Polizei aktuell nicht bekannt geben. Ein Pressesprecher des „Riverside Police Department’s“ nimmt die schreckliche Tat zum Anlass, um auf die Gefahren im Internet hinzuweisen. „Wenn Sie bereits mit Ihren Kindern darüber gesprochen haben, wie sie sich im Internet und in den sozialen Medien sicher verhalten können, sollten Sie dies wiederholen. Wenn nicht, sollten Sie es jetzt tun, um sie besser zu schützen", heißt es im Statement der Polizei.
"Catfishing" als Internet-Problem
Das Internet macht es potenziellen Betrügern besonders leicht, mithilfe einer gefälschten Identität an ihre Opfer zu gelangen. Diese Masche wird auch als „Catfishing“ bezeichnet. Die Hintergründe dafür sind immer unterschiedlich, meistens wird die emotionale Bindung, die zum Opfer aufgebaut wird, ausgenutzt, um an persönliche Informationen zu gelangen. (lbr)