Rechtlich schwierig, aber...
Jurist erklärt: So ist die 2G-Regelung für Profi-Fußballer umsetzbar

Die Forderung der Ministerpräsidenten ist seit dem letzten Corona-Gipfel klar: Die Politiker wollen die 2G-Regelung für Fußball-Profis. Geimpft oder genesen – oder keine Erlaubnis zum Auflaufen im Stadion, so die Ansage der Länderchefs. Die rechtliche Umsetzung ist schwierig – aber durchaus vorstellbar.
Rund 10 Prozent der Kicker sollen nicht geimpft sein
„Wenn 2G außer für Profi-Sportler nicht für andere Arbeitnehmer gelten sollte, dann wäre das eine nicht ganz einfach zu rechtfertigende Sonderbehandlung für den Profi-Sport und durchaus problematisch“, erklärt Björn Schiffbauer, Verfassungsrechtler an der Universität Marburg, im RTL-Interview. Unter welchen Umständen eine 2G-Regelung für Profi-Sportler aber durchaus möglich wäre, das erklärt der Experte im Video.
Ähnlich ordnet auch Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV gegenüber RTL die Situation ein: „Die mögliche Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufe ist rechtlich problematisch, da eine derartige Maßnahme einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten müsste. Nach unseren Informationen ist die Impfquote im Profifußball bereits jetzt sehr hoch und liegt weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt.“
Nach Informationen der Deutschen Fußball Liga sollen bei den 36 Clubs der ersten und zweiten Liga knapp zehn Prozent der Fußballer nicht geimpft sein.
Söder: Geimpfte Spieler senden "Riesensignal"
Zuletzt war in der Öffentlichkeit emotional über die Vorbildwirkung von Profi-Fußballern und eine mögliche Impfpflicht für die Branche diskutiert worden. Bayern-Profi Joshua Kimmich hatte die Debatte Ende Oktober angeheizt, als er bekanntgab, nicht geimpft zu sein. Der Nationalspieler ist derzeit erneut in Quarantäne, weil er Kontakt zu einem Infizierten hatte.
Nicht nur deshalb hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erneut noch ungeimpfte Spieler zur Impfung aufgerufen. „Das wäre ein Riesensignal, dass eine Identität zwischen Fans und Spielern herrscht. Denn die Fans im Stadion müssen viel auf sich nehmen und für die Fans sind die Fußballspieler da“, sagte Söder am Freitag.
Angesichts der dramatischen Corona-Lage dürfen Kultur- und Sportveranstaltungen in Bayern ab sofort nur noch in deutlich kleinerem Rahmen stattfinden. Söder sprach von einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern. Zudem gilt dort die 2G-plus-Regel - Zugang also auch für Geimpfte und Genesene nur noch mit Test. (lhö/dpa/sid)