USA: Waffennarr tötet Frau, weil sie sich verfährt Junge Frau will in Einfahrt wenden und wird im Auto erschossen

Schon wieder ein Fall, der die Frage aufwirft, wann die Menschen in den USA endlich ihren Umgang mit Schusswaffen überdenken und Konsequenzen ergreifen: Eine junge Frau ist im Bundesstaat New York erschossen worden, nachdem sie mit ihrem Auto versehentlich in die Auffahrt eines fremden Hauses gefahren war.
Erst wenige Tage zuvor wurde ein schwarzer Jugendlicher von einem Mann angeschossen, als er sich in der Tür irrte und an einem anderen Haus klingelte als geplant. In diesen Fall hat sich jetzt US-Präsident Joe Biden eingeschaltet.
Sheriff: Todesschütze wurde "in keiner Weise bedroht“

Die tödliche Attacke auf die 20-Jährige ereignete sich in einer ländlichen Gegend bei Hebron im US-Bundesstaat New York. Die Frau war laut Polizei im Auto unterwegs und auf der Suche nach dem Haus eines Freundes. Die jungen Leute hatten sich verfahren. Als sie merkten, dass sie die falsche Auffahrt gewählt hatten und wegfahren wollten, kam ein Mann aus dem Haus und feuerte zwei Schüsse auf das Auto ab. Die junge Frau wurde tödlich verletzt.
„Das ist ein sehr trauriger Fall“, sagte der zuständige Sheriff Jeffrey Murphy. Der 65-jährige Täter habe keine Reue gezeigt. „Er wurde in keiner Weise bedroht“, betonte der Polizist. Die Gruppe im Auto habe nicht mit dem Hausbewohner interagiert und gerade wegfahren wollen. Es handele sich um eine sinnlose Tragödie. Der Schütze wurde festgenommen und muss sich nun unter anderem wegen Totschlags verantworten.
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Jugendlicher angeschossen - Biden meldet sich zu Wort
Kurz zuvor hatte ein ähnlicher Fall im US-Bundesstaat Missouri für Empörung gesorgt: Dort wurde der Teenager Ralph Yarl angeschossen und verletzt, nachdem er sich in der Haustür geirrt hatte. US-Medien zufolge wollte der 16-Jährige in Kansas City seine Geschwister abholen, klingelte aber versehentlich an der falschen Haustür.
Daraufhin habe der Hausbesitzer auf den schwarzen Jugendlichen geschossen. Der Junge überlebte. Gegen den 84-Jährigen wurde Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben.
US-Präsident Joe Biden hat Ralph jetzt ins Weiße Haus eingeladen. Er habe ihn und seine Familie angerufen, twitterte er. „Wir sehen dich im Oval (Office), sobald es dir besser geht.“
Weiter heißt es: „Kein Elternteil sollte sich Sorgen machen müssen, dass sein Kind angeschossen wird, weil es an der falschen Tür klingelt.“ Der Kampf gegen die Waffengewalt in den USA müsse fortgesetzt werden.
USA: Schon mehr als 5.000 Tote durch Waffengewalt in diesem Jahr
Tote und Verletzte durch Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten trauriger Alltag. Allein in diesem Jahr starben bereits mehr als 5.000 Menschen in den USA durch Waffengewalt. Dabei handelt es sich um Verbrechen, Unfälle und Notwehr, Suizide sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt (Quelle: gunviolendearchive.org; Stand 19. April, 10 Uhr).
Im vergangenen Jahr starben in den Vereinigten Staaten 20.164 Menschen durch Schusswaffen, statistisch betrachtet 55 Menschen pro Tag. (uvo; mit dpa)