Unermüdliche Suche nach der Achtjährigen Julia S. im Böhmerwald vermisst: Warum sie noch immer nicht gefunden werden konnte

Die Suche nach der vermissten Julia S. (8) in Waldmünchen (Oberpfälzer Landkreis Cham) geht weiter. Die Rettungskräfte arbeiten ohne Pause unermüdlich daran, das Mädchen aus Berlin zu finden. Die Familie habe am Sonntag eine Wanderung an der deutsch-tschechischen Grenze im Bayerischen Wald gemacht, als die Grundschülerin am Nachmittag beim Spielen mit ihrem Cousin (9) und ihrem Bruder (6) spurlos verschwand. Die Jungen wurden gefunden, das Mädchen nicht. Seit Sonntag 17 Uhr suchen mehr als 1.200 Einsatzkräfte aus Deutschland und Tschechien einen stark bewaldeten, etwa 120 Quadratkilometer großen Bereich, nach der Grundschülerin ab.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Vermisstenfall Julia S. finden Sie in unserem Liveticker +++

Bayerischer Wald/Böhmerwald ist einer der letzten richtigen Urwälder in Europa

Die Suche nach Julia S. (8) aus Berlin geht weiter.
Der Böhmerwald ist einer der letzten richtigen Urwälder in Europa, die Suche gestaltet sich dementsprechend schwierig und ist auch gefährlich für die Einsatzkräfte. Spürhunde werden unter anderem bei der Suche eingesetzt.
ENEX

Im RTL-Interview erzählt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Florian Beck, wie die Einsatzkräfte die Suche in einem der letzten richtigen Urwälder Europas im Augenblick bewältigen. Denn die Bedingungen für die Rettungskräfte sind alles andere als einfach, da es sich hier um einen Urwald handelt. Auf deutscher Seite der Bayerische Wald und auf tschechischer Seite der Böhmerwald, der auch entsprechend nicht bewohnt ist.

„Wir haben hier sehr steile Lagen, teilweise abschüssiges Gelände, dicht bewaldet, was es auch für Hubschrauber und Drohnen schwer macht, von oben reinzublicken.“ Es sei schwierig, zu sehen, was sich unter den Baumkronen verbirgt. „Deswegen ist eben auch die Bergwacht dabei, weil es teilweise auch erforderlich ist, geländegängige Fahrzeuge zum Einsatz zu bringen, um auf diesen teilweise schwer befahrbaren Wegen durchzukommen.“

Dennoch haben die Einsatzkräfte einen Plan, dem Böhmerwald Herr zu werden: „Dieses Gebiet ist per GPS Koordinaten aufgeteilt worden, damit wir genau nachvollziehen können, wo die entsprechenden Suchgebiete sind“, erklärt Beck. „Wir haben mit Einsatz-Hundertschaften Suchketten gebildet und so versucht, möglichst lückenlos dieses Gelände, das sehr weitläufig und sehr schwer zugänglich ist, abzusuchen. Wir haben wieder Hubschrauber in der Luft und etliche Hunde, die uns unterstützten“, so der Polizeisprecher.

Die Suche nach Julia S. (8) aus Berlin wird pausenlos fortgesetzt

Gebiete wurden bei der Suche nach der Achtjährigen per GPS Koordinaten eingegrenzt.
Die Einsatzkräfte bilden Suchketten, um möglichst lückenlos nach Julia S. (8) zu suchen.
RTL

In der letzten Nacht, so der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Florian Beck, sei die Suche pausenlos fortgesetzt worden. Insbesondere an den teilweise schwer zugänglichen und befahrbaren Wegen waren die Einsatzkräfte deutlich präsent und haben Ausschau nach Julia gehalten. Dieses unwegsame Gelände berge auch eine gewisse Eigen- und Verletzungsgefahr für die Rettungskräfte, besonders in der Nacht.

Ans Aufgeben denkt dort trotzdem niemand: „Jeder, der hier an der Suche beteiligt ist, ist mit vollem Einsatz dabei und natürlich mit dem unbedingten Willen, Julia lebend aufzufinden. Und wir hoffen also weiterhin, dass wir das Mädchen in den nächsten Stunden finden. Wir werden auf jeden Fall alles, was uns zur Verfügung steht, einsetzen.“

Der Faktor Zeit sitzt den Einsatzkräften im Nacken, über 41 Stunden sind bereits seit dem Verschwinden der Achtjährigen vergangen und niemand weiß, wo und in welchem Zustand sich Julia befindet. Aber eins ist klar: Die Rettungskräfte setzen alles daran, die Grundschülerin zu finden. (mca)