Kampf um Luxus-Lebensmittel immer krasser
Trüffel-Terror in Italien: 30 Spürhunde feige mit Giftköder getötet

Im Kampf um das teuerste Lebensmittel der Welt mussten diese Schnupper-Profis mit dem Leben bezahlen!
Trüffel-Spürhunde sind darauf spezialisiert, die Knollen mit ihren exzellenten Spürnasen zu erschnüffeln, doch jetzt sind mindestens 30 Tiere getötet worden. Bei der Suche nach weißem Trüffel sollen sie in Italien vergiftete Fleischbällchen gegessen haben – die Giftköder hat offenbar jemand absichtlich versteckt.
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Kampf um das teuerste Lebensmittel der Welt wird auf den Rücken der Trüffel-Spürhunde ausgetragen
Die Fleischbällchen waren mit Metaldehyd und Strychnin versetzt, vermutet die Tierschutzeinheit der örtlichen Carabinieri von Melise (rund 50 Kilometer nördlich von Neapel). Diese seien am vergangenen Wochenende versteckt worden, außer Sichtweite der Hunde-Besitzer.
Interessant: Die Preise für weiße Trüffeln von Spitzenqualität liegen laut Experten bei 3.500 Euro pro Kilo. Bei den weniger renommierten schwarzen Trüffeln liegt der Kilopreis bei um die 500 Euro. Allein in Italien gibt es circa 200.000 Trüffelsammler, sogenannte „Tartufai“. Sie generieren einen Umsatz von 500 Millionen Euro pro Jahr. Das Geschäft mit dem teuersten Lebensmittel der Welt ist also höchst lukrativ und der Preiswettkampf um den edlen Trüffel scheint blutiger zu sein, als man glauben könnte.
Mysteriös: Obwohl mindestens 30 ausgebildete Spürhunde tot sind, meldete sich bisher niemand, um eine Beschwerde einzureichen – aus Angst vor Vergeltung?
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Viele Fälle getöteter Trüffelhunde werden nicht gemeldet
Nach Angaben von Tierschützern werden in ganz Italien jedes Jahr etwa zehn Trüffelhunde getötet. Laut örtlichen Jagdverbänden könnte die Zahl höher sein, da viele Todesfälle nicht gemeldet werden.
„Ein Hund krampft und erbricht auf einem Parkplatz in einer Seitenstraße mitten in Molise“, sagt Simon Martin, Professor für moderne italienische Geschichte und lizenzierter Trüffeljäger dem US-Sender CNN. „Das ist der Preis für den weißen Trüffel, den ein paar hochnäsige Kellner in Tokio, New York oder London auf Ihren Tellern servieren.“ Die Trüffelpreise seien in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Wegen des Klimawandels, aber eben auch weil sich die Trüffeljäger, mittlerweile untereinander bekriegen würden.
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Interesse am Trüffelanbau wächst auch in Deutschland
Übrigens:Auch in Deutschland kommen immer mehr auf den Trüffel. Inzwischen gebe es Trüffelkulturen auf rund 600 Hektar, erklärt Markus Mayer vom Verband für Trüffelanbau. Die Zahl der Anbauer schätze er auf um die 700, Tendenz steigend. Hierzulande sei der heimische Burgundertrüffel das Objekt der Begierde, auch dieser werde von Spürhunden erschnüffelt.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir hier nicht irgendwann italienische Verhältnisse erleben. (kra)