Höhere Ticketpreise erwartet
Ukraine-Krieg bremst Corona-Erholung der Lufthansa

Lange Umwege nach Fernost, fehlende Passagiere und steigende Ölpreise: Die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine gehen auch an der Lufthansa nicht spurlos vorbei. Finanzvorstand Remco Steenbergen stimmt Passagiere auf steigende Ticketpreise ein.
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Ukraine-Krieg macht konkrete Prognose unmöglich
„An einem normalen Donnerstag im März hätte die Fluggesellschaft 4.000 Menschen von und nach Russland und die Ukraine gebracht“, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Doch der Ukraine-Krieg hat dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch gegenseitige Sanktionen der Europäischen Union und der Regierung in Moskau wurde der Luftraum über Russland letztes Wochenende gesperrt. Damit sind keine Flüge nach Russland und keine Überflüge mehr möglich. Auf den Asien-Routen müssen Umwege geflogen werden, die zu höheren Kosten führen.
Nach zwei verlustreichen Corona-Jahren hofft der Konzern zwar im laufenden Jahr auf eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen, er macht aber keine konkrete Prognose.
Trotz Krieg: Starkes Reisejahr und teurere Tickets erwartet
„Wir sind sehr sicher, dass der Luftverkehr in diesem Jahr einen starken Aufschwung erleben wird. Die Menschen wollen wieder reisen.“, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Die Buchungen für die Oster- und Sommerferien lägen fast schon auf Vorkrisenniveau. Im Gesamtjahr will die Lufthansa-Gruppe (zu der auch Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels Airlines gehören) bei Passagierflügen mehr als 70 Prozent der Vorkrisenkapazität anbieten nach nur 40 Prozent 2021.
Allerdings müssen sich die Passagiere auf höhere Ticketpreise einstellen. Als Gründe dafür nannte Finanzchef Remco Steenbergen steigende Treibstoffkosten und die hohe Inflation.
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Lufthansa kann Minus verringern
Im zweiten Corona-Jahr 2021 konnte die Lufthansa ihre Verluste deutlich eingrenzen. Dank eines Rekordgewinns der Frachtsparte Lufthansa Cargo und einer ersten Erholung im Passagiergeschäft verringerte sich der Fehlbetrag unterm Strich um zwei Drittel auf rund 2,2 Milliarden Euro. Die deutschen Staatshilfen wurden zurückgezahlt. (dpa/mmü)
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