Vorfreude macht das Warten erst schön

Hilfe, mein Kind hat den Weihnachtsrappel - was Eltern jetzt tun sollten

Color image of a surprised, blond-haired little girl wearing a Santa hat and pointing her finger.
Hey, wann ist es denn endlich so weit?
Shawn Gearhart, iStockphoto, iStock

Weihnachten naht - und die Kinder sind aufgeregt. Na klar, es gibt dann ja auch große Geschenke! Für Kleinkinder und kleinere Kinder, die noch nicht über ein Zeitgefühl verfügen, bedeutet das oft die große Ungeduld. Wann ist denn jetzt endlich Weihnachten, menno? Eine Pädagogin gibt Tipps, was Sie tun sollten, wenn die Kleinsten den Weihnachtsrappel haben.

Der lange Weg von der ersten Kerze bis Heiligabend

Die erste Adventskerze ist der Startschuss - ab jetzt gibt es kein Halten mehr: Die Weihnachtszeit hat angefangen. Dass es bis zum großen Fest noch viele viele Tage hin sind, verstehen Kleinkinder und kleinere Kinder oft nicht. Wenigstens schon Adventskalender? Dauert auch noch ein paar Tage! Vor Aufregung wird schlecht eingeschlafen und wenn das erste Türchen geöffnet werden darf, wird plötzlich eine Stunde früher als sonst aufgestanden. Puh! Gott sei dank kommt auf dem Weg zu Weihnachten zwischendurch schon mal der Nikolaus - eine willkommene Zwischenetappe.

Lese-Tipp: Familienstreit an Weihnachten – so bewahrt man den Haussegen

IM VIDEO: Der große Kinder-Adventskalender-Test

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Zahlen und Zeitgefühl lernen mit dem Adventskalender

Dass es einen Kalender mit 24 Türchen gibt, ist aber auch schon die erste große Hilfe gegen den großen Weihnachtsrappel. „Bei den Kindergarten-Kindern ist es auf jeden Fall hilfreich, wenn sie den Adventskalender oder andere Rituale haben“, sagt uns Dorothea Jung, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth, bei der sich Eltern in allen Lebenslagen kostenlos beraten lassen können.

Das verkürze die Zeit und die Kinder wüssten dann, wie viele Türchen oder Geschenkbeutelchen der große Tag noch entfernt ist. Für die Vorschulkinder ist es eine Gelegenheit, die Zeit in Zahlen zu fassen.

Lese-Tipp: „Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?“ Psychologin warnt vor Lügen!

Ihre Meinung ist gefragt!

Die ganze Zeit mit vorweihnachtlichen Aktivitäten füllen

Im Hinblick auf die Aufregung sei es am klügsten, den Kindern zu sagen, dass man selbst auch schon ganz aufgeregt sei, sagt Jung: „So merken die Kinder, dass sie wahrgenommen werden, und dass die Eltern eben auch Vorfreude haben.“

Und die große Ungeduld kann beruhigt werden, indem man einfach möglichst viele weihnachtliche Sachen macht: An einem Wochenende werden Plätzchen gebacken, dann wird der Weihnachtsbaum gekauft, und dann gibt es noch einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Und dass sich der Schlaf in der Zeit halt mal etwas verkürzt – das müssen Eltern so hinnehmen. „Schließlich schlafen wir als Erwachsene vor aufregenden Ereignissen ja auch etwas schlechter“, sagt die Expertin.

Lese-Tipp: Geschenke für Kinder bis 7 Jahre – für die, die alles haben

Warten will gelernt sein - die Adventszeit ist die beste Gelegenheit dazu

Außerdem gelte es an diesen Tagen auch, eine Gelegenheit am Schopf zu packen: „Letztlich lernen die Kinder so auch das Warten“, sagt die Pädagogin. Jeden Tag können Kinder dann lernen, wie schön die Vorfreude sein kann – und dass man eben im Leben manchmal warten muss, bis etwas Schönes kommt. So gesehen kann der große Weihnachtsrappel für etwas „pädagogisch Wertvolles“ genutzt werden.