Erneuter Prozessauftakt: Angeklagter geht in Berufung
Sein Bruder starb bei Raser-Unfall auf Hamburger Köhlbrandbrücke
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Schon wieder muss sich ein Gericht mit dem Fall beschäftigen: Diyar C. saß am Steuer, als sein Bruder bei einem Crash auf der Köhlbrandbrücke in Hamburg starb. Der Unfallfahrer (damals 22) wird vom Hamburger Gericht zu einer Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, der Mitangeklagte wird freigesprochen. Bis heute ist nicht geklärt, ob sich die Männer zu einem Autorennen verabredeten.
Todesfahrer will Freispruch
Im August 2022 fällt das Urteil im Prozess um den Todescrash. Doch Diyar C. geht in Berufung – genau wie die Staatsanwaltschaft. Darum kommt es nun wieder zum Prozess vor dem Amtsgericht Harburg.
Damals verhängt das Gericht für den Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 60 Euro. Doch das will der Unfallfahrer nicht hinnehmen. Er will einen Freispruch. Der Grund: Es sei nicht eindeutig, ob der Unfall durch sein Fahrverhalten oder durch das Ausscheren des LKWs verursacht wurde. Zudem sei der Fahrer allein durch den Umstand, dass sein Bruder bei dem Unfall gestorben sei, lebenslang genug gestraft.
Die Staatsanwaltschaft hält dagegen, behaart weiterhin auf dem Tatbestand eines illegalen Autorennens. Indizien dafür seien unter anderem ein gemeinsamer Start und gemeinsame Beschleunigung an der Ampel, die von Zeugen beobachtet wurde.
Hamburg: Unfallfahrer war 100 km/h zu schnell
Mit zu hoher Geschwindigkeit fährt der damals 22-Jährige im März 2019 Richtung Köhlbrandbrücke. Ein Sachverständiger kommt zu zu dem Schluss, dass das Fahrzeug mit bis zu 164 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sein soll. Beim tödlichen Zusammenstoß mit einem LKW sei der Audi noch immer mindestens 120 Kilometer pro Stunde gefahren. Erlaubt ist auf der Brücke Tempo 60. Der Bruder wird an Kopf verletzt und verstirbt noch am Unfallort. (adr)
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