Großbrand in Hamburg-Rothenburgsort +++ Größter Feuerwehr-Einsatz seit 10 JahrenGiftwolke verdunkelt Hamburger Innenstadt: "Extreme Gefahr!"

Seit den frühen Morgenstunden des Ostersonntags tobt ein riesiges Feuer im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort. Gegen 4.30 Uhr sind dort zwei Lagerhallen auf einem Autohof in Brand geraten. Die Rauchentwicklung war so stark, dass die Innenstadt laut Feuerwehr verdunkelt ist. Die Löscharbeiten sollen laut Feuerwehr noch den ganzen Tag andauern. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand, doch die Feuerwehr warnt vor giftigem Rauch. Laut der Feuerwehr sind auf dem Firmengelände Container geplatzt, die brennbaren Chemikalien enthielten. Noch ist aber unklar, wie es genau zu dem Brand kam.

Hamburger Innenstadt „komplett verdunkelt"

Seit dem frühen Sonntagmorgen stehen in Hamburg zwei Lagerhallen in Flammen. Eine Explosion in einem Dachbereich hat die naheliegende Umgebung erschüttert. Weitere Detonationen folgten. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand, aber die Feuerwehr warnt vor Gefahr durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft bei dem Brand im Stadtteil Rothenburgsort. Die Rauchwolken ziehen durch die aktuellen Winde nun stadteinwärts. „Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt“, sagte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur am Morgen. Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Elbe und grenzt unter anderem an die Hafencity.

In Hamburg-Rothenburgsort kommt es durch einen Großbrand zu einer starken Rauchentwicklung.
In Hamburg-Rothenburgsort kommt es durch einen Großbrand zu einer starken Rauchentwicklung. Über 200 Feuerwehrmänner- und frauen sind im Einsatz.
IMAGO SP
09.04.2023: Polizeieinsatzkräfte mit Schutzmasken nach einem Großbrand zweier Lagerhallen in Hamburg-Rothenburgsort
Die Einsatzkräfte in Hamburg-Rothenburgsort müssen sich vor den gefährlichen Rauch- und Gaswolken schützen.
dpa

210 Einsätzkräfte vor Ort: Löschen unter extremen Bedingungen

„Das ist ein wirklich außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz“, sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort der Deutschen Presse-Agentur – der größte in den vergangenen zehn Jahren. Er ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 210 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit ihren Brandermittlungen beginnen. Zunächst durfte der Brandbereich wegen der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmasken betreten werden.

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Brandursache noch unbekannt - Geplatze Container mit brennbaren Chemikalien in Verdacht

Wie es in der Osternacht genau zu dem Großbrand kommen konnte oder was sich genau in den brennenden Lagerhallen befindet, konnte die Feuerwehr zunächst nicht sagen. Allerdings waren nach Angaben der Feuerwehr auf dem Gelände eines Autohofs mehrere sogenannte IBC-Container ausgelaufen und geplatzt. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten. Um was für Chemikalien es sich genau handelt, war zunächst unklar.

In den frühen Morgenstunden war die Feuerwehr zunächst aufgrund eines kleinen Feuers alarmiert worden. Wie der NDR berichtet, konnte sich dieses offenbar aufgrund von Problemen mit der Wasserversorgung ausbreiten. Dem NDR zufolge soll es sich bei den Chemikalien um Schwefelwasserstoff gehandelt haben.

Amtliche Warnstufe am Mittag herabgesetzt - keine erhöhten Messwerte

In einer amtlichen Warnung wurde der Brand in Rothenbursort und die Rauchentwicklung zunächst als „extreme Gefahr“ eingestuft. Anwohner sollen in einem weitläufigen Gebiet im Hamburger Nord-Osten Fenster und Türen geschlossen halten, Klimaanlagen und Lüftungen ausschalten und Schutz vor dem Rauch suchen. Am Mittag wurde nur noch die Warnstufe „Gefahreninformation“ angegeben. Die Warnung werde zwar aufrecht erhalten, es würde aber „keine erhöhten Messwerte festgestellt“ werden.

Die Deutsche Bahn gab bekannt, dass wegen des Brands die Gleise zwischen Hamburg und Büchen gesperrt werden müssen. Auch der Nahverkehr ist durch den Feuerwehreinsatz eingeschränkt. Die Löscharbeiten dauern an. (dpa/dki)