Bereits 30 Minuten pro Woche sind kritisch
Studie enthüllt: Wer zu viel telefoniert, hat ein größeres Bluthochdruck-Risiko!

Sind all diejenigen, die zu viel telefonieren, einem höheren Bluthochdruck-Risiko ausgesetzt? Zu diesem Ergebnis kommen Fachleute der chinesischen Southern Medical University. Dabei soll es schon ausreichen, das Smartphone intensiv, für 30 Minuten pro Woche, zum Telefonieren zu nutzen.
So sind die Studien-Ergebnisse zusammen gekommen
Die Studienergebnisse der chinesischen Fachleute wurden im European Heart Journal – Digital Health veröffentlicht. Die Experten konnten eine Verbindung zwischen Smartphone-Telefonaten und neu auftretendem Bluthochdruck feststellen: Wer mehr als 30 Minuten pro Woche telefoniert, soll einem um zwölf Prozent erhöhten Risiko ausgesetzt sein.
Dazu wurden Daten von insgesamt über 212.000 Teilnehmern der UK Biobank untersucht. Die Teilnehmer ohne Bluthochdruck waren zwischen 37 und 73 Jahre alt. 62 Prozent der Teilnehmer waren weiblich, 88 Prozent nutzten ein Handy.
Doch wer gilt überhaupt als Handy-Nutzer? Per Fragebogen mussten die Teilnehmer Angaben zu ihrer Smartphone-Nutzung machen, zum Beispiel wie viele Stunden pro Woche sie das Handy nutzen oder wie häufig sie auf Freisprechanlagen zurückgreifen. Diejenigen, die dabei mindestens einmal pro Woche Anrufe entweder entgegennehmen oder selbst tätigen, wurden von den Experten als Nutzer identifiziert.
In ihre Untersuchung bezogen die Forscher allerdings auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, BMI, Ethnie, familiäre Vorbelastung, Raucherstatus, Blutzuckerwerten, Entzündungen, Bildung und die Einnahme von Medikamenten, zum Beispiel zur Senkung von Cholesterinwerten, mit ein.
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Was Sie beachten sollten
Während einer Beobachtungszeit von zwölf Jahren entwickelten fast 14.000 Teilnehmer Bluthochdruck. Bei denjenigen, die 30 Minuten oder mehr pro Woche telefonierten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Bluthochdruck bekommen, um zwölf Prozent mehr erhöht als bei anderen Teilnehmern. Die Ergebnisse waren sowohl bei Frauen als auch bei Männern ähnlich.
Wichtig: Bei all den Teilnehmern, die genetisch bedingt ohnehin schon einem größeren Bluthochdruck-Risiko ausgesetzt waren, lag sogar eine um 33 Prozent höhere Bluthochdruck-Wahrscheinlichkeit vor.
Heißt: Mehr telefonieren gleich höheres Risiko!
Studienautor und Professor Xianhui Qin von der Southern Medical University sagte dazu in einer Pressemitteilung: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Telefonieren mit dem Handy keinen Einfluss auf das Risiko der Entwicklung von Bluthochdruck hat, solange die wöchentliche Gesprächszeit unter einer halben Stunde bleibt.“
Dennoch seien weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Bis dahin sei es ratsam, das Telefonieren mit dem Handy auf ein Minimum zu beschränken, damit die Herz-Gesundheit erhalten bleibt.
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Eine gute Nachricht gibt es jedoch für alle, die per Freisprechanlage telefonieren: Hier seien keinerlei Hinweise auf einen erhöhten Blutdruck nachgewiesen worden. (vdü)