Zwei Menschen bei EM-Spiel verletztGreenpeace-Aktivist entschuldigt sich für Gleitschirm-Protest

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2021 landet beim EM-Spiel Deutschland gegen Frankreich ein gelber Gleitschirmflieger auf dem Spielfeld. Eine gefährliche Protestaktion der Umweltorganisation Greenpeace – mit Folgen für Zuschauer und Aktivisten.
Greenpeace-Aktivist landet bei EM 2021 auf dem Spielfeld - zwei Menschen verletzt

Der Vorfall liegt zwei Jahre zurück. Europameisterschaft, erstes Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft. Das DFB-Team muss gegen Frankreich ran. Doch die Vorbereitung der Partie wird von einer gefährlichen Protestaktion unterbrochen. Ein Greenpeace-Aktivist (40) fliegt im steilen Sinkflug über die Zuschauerränge der Allianz Arena in München und landet auf dem Spielfeld. Zuvor hat er einen großen Ball auf das Feld geworfen. Die Aktion richtete sich gegen den EM-Sponsor Volkswagen und dessen Rolle beim Klimawandel.
Eigentlich hatte er mit dem Gleitschirm nach Abwurf des Balles umkehren wollen. Doch das Fluggerät verfing sich in einem Stahlseil, wodurch der 40-Jährige die Kontrolle verlor. Beim Sinkflug über die Zuschauerränge wurden ein französischer Tontechniker und ein ukrainischer Dopingkontrolleur der UEFA verletzt. Der Aktivist verletzte sich bei der Landung ebenfalls.
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Greenpeace-Protest: Aktivist vor Gericht - Entschuldigung bei den Opfern
Wegen vorsätzlicher Gefährdung des Luftverkehrs und Körperverletzung muss sich der 40-jährige Chirurg nun vor Gericht verantworten. Laut eigener Aussage war er bei der Aktion durch die Beobachtung des Spielfeldes abgelenkt. Deshalb sei der Flug nicht verlaufen wie geplant. Heute tut ihm die Aktion leid. Er versprach, eine derartige Aktion nie zu wiederholen.
Bei den Opfern habe er sich telefonisch entschuldigt. Der Dopingkontrolleur musste eine Nacht im Krankenhaus verbringen, ihm habe er 3.500 Euro Schmerzensgeld bezahlt. Neben dem Gleitschirm-Aktivisten muss sich ein weiterer Mann verantworten, der bei den Vorbereitungen geholfen haben soll. Der zweite Angeklagte entschuldigte sich ebenfalls, verweigerte jedoch zu einigen Anklagepunkten die Aussage. Das Urteil sollte im Laufe des Dienstags fallen. (dpa/kmo)