Giftige Raupen breiten sich wieder aus
Kampf gegen Eichenprozessionsspinner beginnt: So können Sie helfen!
Die Berührung der feinen Brennhaare reicht aus, um schwere Hautausschläge und Atemnot zu bekommen. Jetzt breitet sich der Eichenprozessionsspinner wieder in Deutschland aus. Experten haben den Raupen den Kampf angesagt – und fahren schweres Geschütz auf.
In 2022 war die Belastung durch die giftigen Raupen so schlimm, dass sie aus der Luft bekämpft wurden.
Biozide im Kampf gegen Raupen
Die fiesen Raupen kommen: Mit dem Sprießen der ersten Eichenblätter beginnt für Kommunen und Straßenmeistereien wieder der Einsatz gegen Eichenprozessionsspinner. Die Brennhaare des Schädlings können bei Menschen schwere Hautreizungen oder Atembeschwerden hervorrufen.
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Entlang der Autobahnen und Landesstraßen besprühen Fachleute befallene Eichen mit einem Biozid. Für Menschen ist das ungefährlich, sagt Frank Eilermann, Experte für Gehölzpflege bei der Autobahn Westfalen. Aber wenn die jungen Raupen die besprühten Blätter fressen, sterben sie ab.
Bei den Sprüh-Aktionen werden nach Angaben von Straßen.NRW in Einzelfällen auch Hubschrauber eingesetzt. Wenn nötig, werden die Nester mit großen Saugmaschinen von den Bäumen geholt. Auf betroffenen Park- und Rastplätzen warnen Schilder vor den gefährlichen Raupen.
Ihre Erfahrung ist gefragt:
Jeder soll helfen - Städte richten Melde-Hotlines ein
Zudem hängen entlang einiger Autobahnen Nistkästen für Meisen, den natürlichen Fressfeinden der Raupen. Auch die Stadt Bielefeld hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal gezielt Meisenkästen auf städtischen Friedhöfen montiert. Außerdem werden Fallen angebracht, wie Christoph Wessel vom Bielefelder Umweltbetrieb erläutert: Am Stamm einer Eiche wird rundherum ein Schlauch befestigt. Bei ihrer Prozession wandern die Raupen dann an diesem Schlauch entlang und fallen in einen Trichter.
In vielen Städten, etwa in Dortmund, Bielefeld und Gütersloh, können Bürger die Raupennester online bei der Stadt melden. Das Dortmunder Grünflächenamt hat zudem eine Raupenmelder-Hotline eingerichtet, die telefonische Hinweise entgegennimmt. Wer die Raupen auf seinem Grundstück entdeckt, sollte die Beseitigung nicht selbst in Angriff nehmen, sondern einen Schädlingsbekämpfer beauftragen, rät die Stadt Gütersloh.
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So erkennen Sie die gefährlichen Raupen
Die bis zu drei Zentimeter langen Raupen des Eichenprozessionsspinners sind braun-gelb oder grau-schwarz. Sie leben in sogenannten Kolonien mit mehreren hundert Tieren und reihen sich bei Ortswechseln wie bei einer Prozession auf - daher ihr Name.
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Ihre Nester sind runde Gespinste, die die Größe eines Fußballs erreichen können. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen feine Brennhaare, die leicht brechen und vom Wind über weite Strecken verbreitet werden können. (dpa/lra)