Tragischer Unfall auf der A3 bei Emmerich
Getötete Porsche-Fahrer schenkten kranken Kindern unvergessliche Sportwagen-Tage
Noch immer ist nicht klar, wie es am Sonntag zu dem fatalen Unfall auf der A3 kam. In der Nähe von Emmerich (Nordrhein-Westfalen) starben vier Niederländer; alle drei beteiligten Fahrzeuge waren Autos der Marke Porsche. Kein Zufall, denn die Opfer – drei Männer und eine Frau – hatten offenbar an der Frühlingsfahrt "9 Miles Spring Drive" teilgenommen. Das berichtet "RTV Utrecht". Zwei der getöteten Männer hatten nicht nur eine Leidenschaft für Porsche, sondern auch ein riesiges Herz für Kinder.
Tödlich verunglückte Holländer erfüllten Kindern Porsche-Traum
Die beiden waren dem Bericht zufolge Mitglieder der Stiftung "Dag met een Lach" (Ein Tag mit einem Lächeln), die kranken Kindern Wünsche erfüllt. Darunter: Fahrten in Sportwagen wie den Porsches, in denen die zwei Männer auch am Unfalltag saßen. Von einem "rabenschwarzen Tag" spricht Jacco Brand, Vorsitzender von "Dag met een Lach". Einen 39-Jährigen, der bei dem Unfall starb, kannte er besonders gut.
"Er war ein Freund von mir. Ein Autofan durch und durch, er war sehr stolz auf seine Autos, die er sich mit harter Arbeit verdient hat", sagt Brand zu "RTV Utrecht". Der 39-Jährige habe fast alles stehen und liegen lassen, wenn es darum ging, sich für die Stiftung zu engagieren und den kranken Kindern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. "Er hat uns auch finanziell unterstützt", erzählt Jacco Brand. "Ein Mann, der fragte: 'Wie viel brauchst du?' Denn unsere Veranstaltungen kosten auch einiges."
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A3 bei Emmerich: Fahrer stieg aus, um zu helfen
Nach Polizeiangaben kam es am Sonntag auf regennasser Fahrbahn zu zwei kurz aufeinanderfolgenden Unfällen: Zunächst kam ein 42 Jahre alter Autofahrer von der Straße ab und landete in einem Graben.
Der Fahrer und seine 37-jährige Beifahrerin konnten sich aus dem Unfallwagen befreien. Der 39-jährige Fahrer eines ebenfalls in Richtung Köln fahrenden Autos hielt an, um den Insassen zu helfen.
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Unfall auf der A3: Unklar, weshalb Fahrer Kontrolle verloren
Als die Insassen des Unfallwagens und der Ersthelfer auf dem Seitenstreifen standen, wurden alle drei von einem herannahenden Auto erfasst: Der 56-jährige Fahrer hatte an derselben Stelle die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren wie zuvor der 42-Jährige. Danach schleuderte das Auto noch weiter in eine Leitplanke. Sowohl der Fahrer des dritten Autos als auch die drei anderen Menschen starben. Der Beifahrer im dritten Auto wurde leicht verletzt.
"Warum genau die Fahrer an dieser Stelle die Kontrolle verloren, wissen wir noch nicht", sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Vorerst vermutet die Polizei als Unfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit bei Aquaplaning nach starken Regenfällen an dieser Stelle der Autobahn.
Stiftung "Dag met een Lach" will Familien der Porsche-Fahrer beistehen
Jacco Brand kann sich einen Fahrfehler nicht vorstellen. Die Fahrer seien routiniert gewesen und hätten Porsche-Trainings absolviert. "Es war einfach eine unglaubliche Kombination von Umständen." Ob die Autos von "Dag met een Lach" bei der Beerdigung eine Rolle spielen sollen, ist noch nicht klar. "Das überlassen wir den Familienmitgliedern", sagt der Stiftungsvorsitzende. "Autos sind für sie etwas Schönes und Besonderes – wenn sie möchten, machen wir etwas. Aber es ist noch zu früh, etwas dazu zu sagen. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer." (bst)