Mehr Probleme mit dem DarmGemütlich auf der Toilette sitzen? Ein Arzt erklärt, warum das falsch ist!

Ja, wir alle machen es uns auf der Toilette bequem, wenn wir unser Geschäft verrichten. Doch ein britischer Arzt sagt: Die unbequeme Hockposition ist die natürliche und auch viel gesündere Position. Ob er recht hat und was sonst noch zu einem gesunden Stuhlgang führt, erklärt Medizin-Experte Dr. Christoph Specht.
Geringere Inzidenz von Darmvorfällen, Hämorrhoiden und Verstopfungen
Viele kennen es aus den südlichen oder östlichen Regionen Europas: das sogenannte Plumpsklo. Man hockt sich hin, wenn man groß muss. Auch in weiten Teilen Asiens oder Afrikas ist diese Toilettenart immer noch sehr weitverbreitet.
Und das ist auch besser so, wie der bekannte Medizin-Influencer und Arzt Dr. Karan Rajan in einem Instagram-Video sagt. Zwar gibt er scherzhaft zu: „Diese tiefe Hockstellung ist für die meisten Menschen nicht sehr bequem, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Darmverschluss so gefährlich nahe am Abgrund des Porzellans hängt.“

Doch die Vorteile überwiegen: „Die hervorragende Dynamik in Kombination mit der Tatsache, dass die meisten Menschen so wenig Zeit wie möglich in dieser quälenden Position verbringen wollen, führt zu einer geringeren Inzidenz von Darmvorfällen, Hämorrhoiden und Verstopfungen.“
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Dass dem so ist, sieht der beliebte Mediziner daran, dass in den Weltregionen, in denen das Plumpsklo durch die moderne westliche Toilette verdrängt wird, auch die entsprechenden Popo-Probleme zunehmen.
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Hämorrhoiden häufiger in der westlichen Welt
Das bestätigt auch der Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. „Ja, das stimmt“, sagt er im Interview mit RTL, „man weiß auf jeden Fall, dass die Prävalenz von Hämorrhoiden und proktologischen Beschwerden in der westlichen Welt generell höher ist.“
Im Sitzen sei der gesamte Beckenboden nicht wirklich entspannt, in der 90-Grad-Stellung sei eigentlich immer ein Muskelstrang angespannt, erst in der 20-Grad-Biegung sei der Enddarm relativ gerade.
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„Kurzurlaub“ auf der Keramik ist auch nicht förderlich
Hinzu komme, dass die bequeme Sitzposition dazu verleite, länger auf der Toilette zu verweilen, als nötig. „Früher war es die Zeitung, heute ist es das Smartphone“, so der Experte. Auch das begünstige proktologische Beschwerden.
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Aber auch ein anderer Faktor des westlichen Lebensstils trägt dazu bei, dass die Menschen Probleme mit dem Po bekommen: „In der westlichen Welt essen wir mehr verarbeitete Lebensmittel, weniger Ballaststoffe. Je mehr man den Darm mit Ballaststoffen beschäftigt und damit sein Volumen vergrößert, desto besser funktioniert die Verdauung“, sagt er.
Und er kennt einen Trick, mit dem jeder den Winkel vergrößern kann: „Einfach einen Kindertritt unter die Füße, das verkleinert den Winkel enorm.“