Nach Verkehrskontrolle auf der A9

Geisterfahrerin klaut Polizeiauto und rast davon

 Falschfahrerin flüchtet mit Funkstreifenwagen | Einbruch in Einkaufscenter- Täter gestellt | Nach Diskobesuch attackiert Medieninformation: 146/2023 Verantwortlich: Ersteller/-in: Josephin Heilmann (jh), Therese Leverenz (tl), Markus Hirsch (mh) Sta
Als die Beamten ihren Pkw kontrollierten, setzte die 29-Jährige sich plötzlich in den Streifenwagen und haute ab. (Symbolbild)
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Zuerst fährt sie 60 Km/h zu zu schnell, dann landet sie im Gegenverkehr und schließlich haut sie mit einem geklauten Polizeiauto ab. Was klingt wie das Drehbuch eines Action-Films ist das Abendprogramm einer 29-Jährigen, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Polizei in Leipzig ordentlich auf Trab hielt.

Der Alkohol- und Drogentest fällt negativ aus

Gegen 1.40 Uhr fällt Polizisten bei einer videogestützten Verkehrskontrolle ein VW-Golf auf, der über die A9 Richtung München rast: Statt der erlaubten 80 Km/h, heizt der Wagen mit satten 160 km/h über die Fahrbahn. Die Beamten halten den Wagen an und kontrollieren Fahrzeug und Fahrerin im Grenzbereich zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Dame muss pusten und einen Drogentest machen – das Ergebnis: alles negativ. Auch an dem Golf haben die Polizisten nichts zu beanstanden und lassen die 29-Jährige weiterfahren.

Nur eine gute Stunde später geht ein Notruf über einen Geisterfahrer bei der Polizei ein: Ein Auto fahre in Richtung Berlin, allerdings auf der nach München führenden Fahrbahn der Autobahn 9. Ein Streifenwagen der Autobahnpolizei hält den Wagen an. Sie begleiten die Verkehrssünderin zum Streifenwagen, den die Beamten mit eingeschaltetem Blaulicht auf den Standstreifen am rechten Rand der nach Berlin führenden Fahrbahn abgestellt haben. Als die Polizisten wieder zurück auf die andere Seite der Autobahn gehen, um den unbeleuchteten Pkw zu sichern, setzt sich die 29-Jährige plötzlich in das Polizeiauto und düst mit Blaulicht in Richtung Berlin davon.

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Die Verfolgungsjagd nimmt ein schnelles Ende

Mit Verstärkung aus einem anderen Polizeirevier können die beklauten Beamten das Auto nach kurzer Zeit zwischen Zwochau und Lissa (Sachsen) anhalten und wieder in ihren Besitz bringen. Auch diesmal verlaufen Drogen- und Alkoholtest negativ. Zur Sicherheit ordnet die Bereitschaftsstaatsanwältin an, der Frau Blut abzunehmen.

Die Polizei ermittelt jetzt wegen unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs und des Verdachts einer Gefährdung des Straßenverkehrs. Zeuginnen und Zeugen ruft sie dazu auf, sich unter (0341) 255 2910 bei der Autobahnpolizei Leipzig zu melden; besonders, wenn diese durch die Fahrweise der 29-Jährigen gefährdet wurden.

Mit Geisterfahrern hat die Polizei es besonders auf Autobahnen häufig zu tun. Jedes Jahr entstehen dadurch zahlreiche, meistens auch schwere Unfälle, oft mit Todesfolge. Im Schnitt gibt es in Deutschland täglich etwa fünf Meldungen über Geisterfahrer, im Jahr sind es rund 2.000. Die hohen Geschwindigkeiten auf Autobahnen sorgen für eine noch größere Gefahr: Frontalzusammenstöße enden dort oft tödlich für die Beteiligten. (rhe)

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