Wie bitte?

Firma schockt mit Sex-Detail in Stellenanzeige

Eine junge Frau streicht sich Stellenanzeigen in der Zeitung an, daneben steht eine Tasse Kaffee.
Eine italienische Sicherheitsfirma sucht eine Empfangsdame. Doch die Stellenanzeige für den ausgeschriebenen Job ist ganz schön sexistisch.
unknown, PK-Photos

Stellen Sie sich vor, Sie suchen einen neuen Job als Empfangsdame, durchstöbern die Stellenanzeigen und finden dann DAS vor. Eine italienische Sicherheitsfirma sucht nämlich aktuell auf mehreren Stellenbörsen nach einer geeigneten Kandidatin. Einzige Voraussetzungen: Sie solle doch bitte unter 30 Jahre alt sein – und neben den üblichen Bewerbungsunterlagen bitte ein Bild im Badeanzug oder Bikini mit schicken. Geht’s noch?

„Wir bitten Sie, uns ein vollständiges Foto in einem Badeanzug oder Ähnlichem zu schicken.“

Die in Neapel ansässige Sicherheitsfirma hat ganz schön „hohe“ Anforderungen für den Job, der 500 Euro im Monat einbringt: Neben dem Bild in Badebekleidung soll die Bewerberin – ja, Bewerberin, denn männliche Bewerber sind ja ausdrücklich nicht erwünscht – auch ein eigenes Auto besitzen, fließend Englisch sprechen und „ein sonniges Gemüt und ein attraktives Aussehen“ haben, berichtet die italienische Tageszeitung „La Stampa“. Wie qualifiziert sie ist? Spielt anscheinend nur nebensächlich eine Rolle.

Kein Wunder, dass es in den sozialen Netzwerken bereits massiv Kritik breit macht. Schließlich ist eine solche Stellenanzeige heutzutage nicht nur ein absolutes No-Go – sondern auch echt 1953. Dank eines Screenshots auf Twitter konnte die Stellenausschreibung für die Nachwelt festgehalten werden: „Wir bitten Sie, uns ein vollständiges Foto in einem Badeanzug oder Ähnlichem zu schicken.“

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Empörung über sexistische Stellenanzeige ist groß

Chiara Marciani, die Stadträtin für Arbeit in Neapel, zeigt sich laut „Guardian“ ebenfalls empört: „Die wollen ein Foto im Badeanzug? Was für eine absurde Anzeige. Es ist skandalös, und zwar aus mehreren Gründen – angefangen bei der Suche nach einer Frau unter 30 Jahren und einem Gehalt, das für das Engagement und die Aufgaben, die der Job erfordert, absurd unangemessen ist."

Das Unternehmen rudert jetzt, nach der Sexismus-Debatte, ordentlich zurück. Angeblich sei die „unangemessene“ Stellenausschreibung nur deswegen zustande gekommen, weil ein „unerfahrener Mitarbeiter“ die Anzeige verfasst und die Politik des Unternehmens zur Gleichstellung der Geschlechter nicht verstanden habe.

Tja, zu spät, denn die italienische Arbeitsministerin, Andrea Orlando, hat bereits eine Untersuchung eingeleitet, so die britische Zeitung weiter. Auch Marciani ist sich sicher: „Das Problem des Sexismus besteht nach wie vor… es muss viel mehr für die Gleichstellung der Geschlechter getan werden.“ Bleibt nur zu hoffen, dass solche Faux Pas’ in Zukunft vermieden werden. (vdü)

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