Doppelmörder mit Giftspritze hingerichtet

Sogar seine Gefängniswärter wollten Brian Dorsey das Leben schenken

Ein Mann auf einem Mugshot.
Brian Dorsey hat sich am 26. Dezember 2006 der Polizei gestellt - später wird er zum Tode verurteilt.
DPA

„Mami wacht nicht mehr auf.“
Das sind die herzzereißenden Worte einer Vierjährigen zu ihren Großeltern, als sie 2006 das Haus betreten, in dem sich Schreckliches zugetragen hat. Die Mutter des Mädchens wurde in ihrem eigenen Zuhause zusammen mit ihrem Partner gnadenlos hingerichtet - von ihrem eigenen Cousin. Brian Dorsey wurde für diese Tat verurteilt und jetzt mit einer Giftspritze hingerichtet - obwohl unzählige Menschen gegen seinen Tod protestierten. Sogar seine eigenen Gefängniswärter haben sich für eine mildere Strafe eingesetzt.

Missouri: Alle Berufungen wurden abgelehnt

Nachdem Dorsey seine Henkersmahlzeit, zwei Cheeseburger, zwei Portionen Hühnerstreifen, zwei große Portionen Pommes und eine Pizza bekommt, drückt er noch einmal seine Reue aus: „Worte können das Gewicht meiner Schuld und Scham nicht fassen“, so der 52-Jährige. Im US-Bundesstaat Missouri ist er der erste Straftäter in diesem Jahr, der hingerichtet wird.

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„Die Hinrichtung von Brian Dorsey ist eine sinnlose Grausamkeit, eine Machtausübung des Staates, die keinem legitimen strafrechtlichen Zweck dient“, sagt sein Anwalt Kirk Henderson. Selbst Justizbeamte setzen sich dafür ein, Dorsey zu verschonen. Ihrer Ansicht nach sei er ein vorbildlicher Häftling gewesen. Insgesamt 70 Wärter sollen sich einer Petition an den Gouverneur des Bundestaates angeschlossen haben, schreibt DayFR.

Doch Missouris Gouverneur bleibt hart, lehnt eine Begnadigung ab: „Der Schmerz, den Dorsey anderen zugefügt hat, kann niemals ungeschehen gemacht werden, aber die Verbüßung seiner Strafe in Übereinstimmung mit dem Gesetz von Missouri und der Anordnung des Gerichts wird für Gerechtigkeit sorgen.“

Im Video: Hinrichtung von 14-facher Mutter aufgeschoben

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Brian Dorsey wollte Geld für Drogen von seiner Cousine

Eine Frau und ein Mann mit einem Kind auf dem Arm.
Dorseys tötet seine Cousine und ihren Ehemann mit einer Schrotflinte.
CNN

Laut Staatsanwaltschaft hat er seine Cousine früher am Tattag bereits angerufen und um Geld gebeten, um zwei Drogendealer zu bezahlen. Am Abend geht er dann zum Haus, holt eine Schrotflinte aus der Garage und tötet seine Cousine und ihren Partner. Anschließend vergeht er sich an ihrem Körper. Der Polizei zufolge stiehlt er noch einige Gegenstände aus dem Haus, um seine Drogenschulden zu begleichen.

Über 2.300 zum Tode Verurteilte warten auf ihre Hinrichtung

Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe sind in den USA dieses Jahr fünf Menschen hingerichtet worden. Im vergangenen Jahr waren es 25. Mehr als 2.300 zum Tode verurteilte Straftäter sitzen derzeit im Todestrakt, einige von ihnen schon seit Jahrzehnten. Im Januar ist erstmals ein zum Tode verurteilter Mensch mittels einer neuen Stickstoff-Methode getötet worden.

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Bei der Prozedur bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt - die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Menschenrechtsexperten hatten Alarm geschlagen. Bislang haben 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. (xes/dpa/ap)