Känguru-Methode für Frühchen
"Ich habe das Leben meines Frühgeborenen durch Kuscheln gerettet"
Das Leben der kleinen Elsie beginnt steinig. Sie wird am 2. Dezember 2021 in der 23. Schwangerschaftswoche geboren, ihr Zwilling stirbt im Mutterleib und nach gerade mal 30 Sekunden Kuscheln mit ihrer Mutter, muss das Frühchen in den Inkubator. Es vergehen Wochen ohne Körperkontakt, doch dann wendet sich das Blatt.
Die prächtige Entwicklung der kleinen Elsie, sehen Sie im Video.
"Ich hielt sie im Arm und konnte auf allen Monitoren sehen, dass sich ihr Herzschlag entspannte. "
Der Zustand von Elsie Dutton aus England ist wochenlang kritisch, doch aufgrund eines Risses im Darm, bleibt ihren Eltern nichts anderes übrig – Elsie muss operiert werden. Es folgt ein weiterer Monat, in dem Elsie nicht nach Hause darf, weiterhin im Inkubator liegt. Doch dann schlugen die Ärzte Amy vor, von nun an die sogenannte Känguru-Methode anzuwenden. Heißt: Drei bis vier Stunden kuscheln am Tag, Haut an Haut.
"Ich hielt sie im Arm und konnte auf allen Monitoren sehen, dass sich ihr Herzschlag entspannt“, erzählt Mutter Amy in einem Interview der englischen „Mirror“.
Studien haben gezeigt, dass ein solcher Kontakt Frühgeborenen hilft, sich an das Leben außerhalb des Mutterleibs zu gewöhnen, sie vor Infektionen schützt und sogar die Zeit im Krankenhaus verkürzt.
Und genauso war es bei der kleinen, starken Elsie auch. Sie wurde zusehends stärker, entwickelte sich prächtig und nach vier Monaten im St. George's und einem Monat im Barnsley Hospital durfte Elsie nach Hause. Und auch da wurde weitergekuschelt – mit Papa Scott und ihrem sieben Jahre alten Bruder Charlie.
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Die Känguru-Methode kommt ursprünglich aus Kolumbien
Sogenannte Frühchen müssen nach der Geburt oft von der Mutter getrennt werden, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Doch im Inkubator ist Körperkontakt oftmals nicht möglich, obwohl die Nähe für ein Baby sehr wichtig ist. Deshalb bemüht man sich trotzdem um einen häufigen Körperkontakt zwischen den Eltern und ihrem frühgeborenen Baby. Dabei werden Mutter und Vater selbst zum Brutkasten.
Die Känguru-Methode stammt ursprünglich aus Bogota, Kolumbien. Weil dort in den 90ern kaum Brutkästen zur Verfügung standen, aber viele Frühchen zur Welt kamen, suchte man nach einer anderen Wärmequelle für Babys, die zu früh auf die Welt kamen. Zwei Kinderärzte entwickelten dann eine simple Method:. Haut an Haut mit Mama und Papa. Kuscheln als lebenswichtige Maßnahme sozusagen.
Nach der Erfindung dieser Methode verbesserte sich der Zustand dieser Kinder merklich und bildete so für die Frühchen oder kranken Neugeborene die erste Brusterfahrung. Mittlerweile ist diese Methode weltweit anerkannt. Kuscheln kann also tatsächlich Leben retten – im Fall von Elsie hat das Käguru-Kuscheln funktioniert. lel