Sohn des Opfers: Mein Vater fiel auf einen Betrug rein
Frau vergiftet Freund wegen 30-Millionen-Dollar-Erbschaft – doch das Geld hat es nie gegeben

Mit einem Mord wollte sie das Geschäft ihres Lebens machen.
Doch selbst wenn der Plan aufgegangen wäre, würde Ina K. (47) wohl mit leeren Händen dastehen: Denn eine riesige Erbschaft, derentwegen sie ihren Freund umgebracht haben soll, hat es vermutlich nie gegeben.
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North Dakota: Unverhoffter Reichtum ist gleichzeitig Todesurteil
Als Steve R. (51) aus Minot (US-Bundesstaat North Dakota) erfährt, dass er 30 Millionen Dollar (rund 28,3 Millionen Euro) geerbt hat, schmiedet er große Pläne. Doch der unverhoffte Reichtum ist gleichzeitig sein Todesurteil.
Am 3. September fährt er zum Flughafen Minot, um das Geld abzuholen. In den folgenden Stunden geht es ihm offenbar immer schlechter; am nächsten Tag wählt seine Freundin den Notruf. Steve R. stirbt am 5. September im Krankenhaus: Er wurde mit Frostschutzmittel vergiftet.
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Paar fiel offenbar auf Online-Betrüger herein
Das zuständige Gericht ist sich sicher: Ina K. hat ihren Freund umgebracht, um an die Millionen zu kommen. Die Staatsanwältin spricht von einer „vorsätzlichen und abscheulichen Tat". Bauarbeiter Steven R. hatte laut New York Post offenbar vor, mit der 47-Jährigen Schluss zu machen, damit er das Geld nicht teilen muss.
Jetzt behauptet Ryan R., der 21-jährige Sohn des Opfers: Das Geld gab es nie – tatsächlich war das Paar auf Online-Betrüger hereingefallen. Laut Ryan R. hatte sein Vater eine E-Mail von einer Person erhalten, die behauptete, der Anwalt eines unbekannten „entfernten Verwandten" zu sein. Steve R. sollte zum Flughafen kommen, um die Formalitäten zu erledigen.
Sohn des Opfers: Vermeintliche Erbschaft war Mordmotiv
„Er war nicht misstrauisch, als er Richtung Flughafen aufbrach", erzählt der 21-Jährige der New York Post. „Er war überzeugt, das Geld geerbt zu haben und es zu bekommen, wenn der angebliche Anwalt gelandet ist." Sein Vater habe bereits Pläne gehabt, mit dem Geld mehrere Hektar Land zu erwerben und mit ihm und seinen Brüdern zu teilen. „Aber der angebliche Anwalt ist nie aufgetaucht, es war ein Betrug. Ein Fremder hat meinen Vater glauben gemacht, dass das alles real sei."
Auch Ryan R. geht davon aus, dass die vermeintliche Erbschaft das Mordmotiv war. „Sie waren nicht besonders glücklich", sagt er über das Paar. Ina K. sei faul gewesen, habe nie gearbeitet und auf Kosten seines Vaters gelebt.
Steve R. wurde laut Autopsie mit Frostschutzmittel vergiftet

Den Behörden sagte die 47-Jährige, ihr Freund habe einen Hitzschlag erlitten. Doch die Autopsie ergab, dass er an einer Vergiftung mit Ethylenglykol starb. Die Chemikalie wird zur Herstellung von Frostschutzmittel verwendet. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Paares fanden die Ermittler verdächtige Flaschen und Becher. Vor Gericht beteuerte Ina K. ihre Unschuld. (bst)