Der „Kaiser“ ist totFranz Beckenbauer: Das Leben einer Legende
Er prägte den deutschen Fußball wie kein anderer!
Franz Beckenbauer ist tot – und damit endet die wohl prägendste Fußballer-Laufbahn der deutschen Sportgeschichte. Der „Kaiser“ gewann alles, eroberte die Fußball-Welt als Spieler, als Trainer und als Funktionär.
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Ohrfeige sorgt für Wechsel zum FC Bayern
Weltmeister 1974, Weltmeister 1990, Macher des Sommermärchens 2006. Beckenbauer zog bei all diesen legendären Turnieren die Strippen. Als mit einer einzigartigen Eleganz gesegneter Verteidiger führte der Kapitän der Nationalmannschaft Deutschland 1974 zum zweiten WM-Sieg der Geschichte, 1990 wiederholte er diese Heldentat als Trainer von der Seitenlinie.
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Bis heute liegt ihm die deutsche Sportwelt zu Füßen – und das, obwohl seine Karriere mit einer saftigen Ohrfeige startete. Als junger Bub möchte Beckenbauer zu den Münchener Löwen wechseln, kassiert dort aber während eines Spiels eine Watschn von Gegner Gerhard König und wechselt deswegen zum Stadtrivalen FC Bayern.
Der Start einer legendären Laufbahn!
Beckenbauer siegte überall
Bei den Roten wurde Beckenbauer zum Europameister, Weltmeister und Weltstar, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft. Zwei Auszeichnungen als Europas Fußballer des Jahres (1972/76) gewann er in der Zeit, Titel in der Bundesliga und auch im Vorreiter der Champions League, dem Europapokal der Landesmeister, sammelte Beckenbauer zu Häufe. Wie er seinen Verein prägte, zeigt RTL+ in der Dokumentation „Gute Freunde – Der Aufstieg des FC Bayern.“
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Nach den Erfolgsjahren an der Isar zog es die deutsche „Lichtgestalt“ in die USA. Bei Cosmos in New York lief er drei Jahre auf, ehe er nach Deutschland zurückkehrte, um für den Hamburger SV zu spielen. Nach einem weiteren Wechsel nach New York beendete Beckenbauer 1983 seine aktive Zeit.
Doch dem Fußball hielt er dennoch die Treue: 1984, als die Not bei der Nationalmannschaft groß war, heuert er als Teamchef an und krönt sich selbst sechs Jahre später in Rom zum Weltmeister-Trainer. In den Jahren 1994 und 1996 kehrte er interimsweise an seine alte Wirkungsstätte zurück, coachte den FC Bayern zu einer Meisterschaft.
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Auf seine Spielerkarriere folgte nicht nur die Trainerkarriere, sondern auch eine Laufbahn als Funktionär. So brachte er 2006 das legendäre Sommermärchen in die deutschen Fußball-Stadien, sorgte für guten Fußball und traumhaftes Wetter. Was dieser Mann alles konnte!
Beckenbauer verlor einen Sohn
Doch auch ihn holte das Alter ein. Eine große Feier wünschte er sich 2020 für seinen 75. Geburtstag aus gesundheitlichen Gründen nicht. Schon zu seinem runden 70. hatte er es ruhiger angehen lassen. Damals war einen Monat zuvor sein Sohn Stephan gestorben.
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Stephan Beckenbauer war eines von insgesamt fünf Kindern. Beckenbauer heiratete dreimal. Sicher habe er auch die Familie zeitweise vernachlässigt, räumte der Kaiser schon ein. Bereits vor seinem 65. Geburtstag ließ der Bayern-Ehrenpräsident von seinen Ämtern los, um mehr Zeit für seine kleinsten Kinder zu haben
Zuletzt verschlechterte sich der Gesundheitszustand Beckenbauers immer weiter. Weder an der Trauerfeier seines alten Freundes Pelé Anfang 2023, noch beim Treffen der Weltmeister von 1990 konnte er teilnehmen. Heute werden aus den Sorgen eine schmerzhafte Gewissheit: Franz Beckenbauer ist nicht mehr bei uns! (sid/fkl)