Angst vor Unruhen in den Großstädten

Frankreich mobilisiert nach Ausschreitungen 40.000 Polizisten

Police forces clash with youths in Nanterre, outside Paris, Thursday, June 29, 2023. French President Emmanuel Macron has described the killing of a 17-year-old delivery driver by police at a traffic check "inexcusable," and called for a thorough investigation. The death in the Paris suburb of Nanterre prompted scattered violence overnight. (AP Photo/Christophe Ena)
Ausschreitungen in der Stadt Nantes
CE, AP, Christophe Ena

Angst vor Randale: Frankreich verschärft die Polizeipräsenz und bietet landesweit 40.000 Polizisten auf. Grund: zwei Nächte in Folge mit gewaltsamen Ausschreitungen. Jetzt befürchtet die Regierung, dass die Unruhen auf weitere Städte übergreifen könnten.

Polizei-Todesschüsse auf 17-Jährigen lösen Ausschreitungen aus

Flowers are seen at the site where Nahel, a 17-year-old teenager, was killed by a French police officer during a traffic stop, in Nanterre, Paris suburb, June 29, 2023. The message reads "Peace to Nael, may the earth be light to you".  REUTERS/Gonzalo Fuentes
Stille Trauer um den erschossenen Teenager in einem Pariser Vorort
SAA, REUTERS, GONZALO FUENTES

Nach einer Krisensitzung des Kabinetts kündigte Innenminister Gerald Darmanin an, dass in der Nacht von Donnerstag auf Freitag 40.000 Polizisten im Einsatz sein sollen. Das sind mehr als vier Mal so viele wie am Mittwoch. "Der Staat muss entschlossen reagieren", sagte Darmanin.

Am Mittwoch waren dem Minister zufolge in Frankreich 9.000 Polizisten im Einsatz, in Paris waren es rund 2.000. Dort, wie in anderen Großstädten, brannten in der Nacht Autos – die Beamten wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen.Es gab 140 Festnahmen.

Immer wieder Randale in Frankreichs Armenvierteln

A police officer watches a charred car at the town hall of Mons-en-Barœul, northern France Thursday, June 29, 2023. Protesters angry after police shot a 17-year-old boy dead set cars and buildings ablaze in Paris suburbs. Unrest spread to some other French cities and towns Wednesday night and Thursday morning, despite increased security efforts and the president's calls for calm. (AP Photo/Michel Spingler)
Ausgebranntes Auto nach Protesten in der nordfranzösischen Stadt Mons-en-Barœul
BC, AP, Michel Spingler

Auslöser der Ausschreitungen waren die tödlichen Polizeischüsse auf einen Jugendlichen nordafrikanischer Abstammung am Dienstag bei einer Verkehrskontrolle in einem Pariser Arbeitervorort.

Die Staatsanwaltschaft leitete inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten wegen des Verdachts des Totschlags ein. In Frankreich kommt es seit längerem immer wieder zu Polizeigewalt und Ausschreitungen.

Orte dieser Vorkommnisse sind vor allem die ärmeren Vororte und Gegenden rund um die Großstädte, in denen Menschen verschiedener ethnischer Herkunft leben. Menschenrechtsgruppen beklagen systematischen Rassismus bei der Polizei und in anderen Strafverfolgungsbehörden. (reuters/uvo)

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