Eltern zeigten Vorfälle an

Stadt Frankfurt bestätigt Verdacht: Kita-Mitarbeiter sollen Kinder sexuell missbraucht haben

Die Kita steht eigentlich für einen Ort der Sicherheit, doch genau hier sollen die Kleinen in Gefahr geraten sein: Wie der Hessische Rundfunk zuerst berichtete, sollen in vier Frankfurter Kitas mehrere Mitarbeiter Kinder sexuell belästigt haben. Die Stadt Frankfurt bestätigte auf RTL-Nachfrage, dass wegen „sexueller Übergriffe durch Fachkräfte“ ermittelt werde.

Sieben Kinder sollen betroffen sein

Die Vorwürfe an ingesamt vier Kita-Angestellte in vier Frankfurter Kindertagesstätten sind nicht nur für Eltern erschreckend: Die Mitarbeiter sollen sexuell übergriffig geworden sein – und das bei wehrlosen Kinder unter sieben Jahren.

Auf RTL-Nachfrage bestätigte das Bildungsdezernat die aktuelle Freistellung der betroffenen Kita-Mitarbeiter. Den ersten Fall habe es im März 2023 gegeben, die anderen drei seien innerhalb der letzten drei Monate bekannt geworden.Insgesamt sieben Kinder sollen von „möglicher sexueller Gewalt“ durch die Mitarbeiter betroffen sein.

Oberstaatsanwältin Diana Reichmann berichtet im RTL-Interview über die Verdachtsfälle, bei denen es beriets zur Anzeige kam.
Oberstaatsanwältin Diana Reichmann berichtet im RTL-Interview über die Verdachtsfälle, bei denen es bereits zur Anzeige kam.
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Erzieher sollen Kinder im Intimbereich berührt und sogar geküsst haben

Drei Strafanzeigen gebe es bereits, so die Staatsanwaltschaft Frankfurt. "In den beiden aktuellen Strafanzeigen (...) wird dem Erzieher zur Last gelegt, ein fünfjähriges Kind im Intimbereich mit reibenden Bewegungen berührt zu haben. Zudem soll er ein sechsjähriges Kind unterhalb der Kleidung im Intim- und im Brustbereich berührt haben“, so Oberstaatsanwältin Diana Reichmann im RTL-Interview. In dem weiteren angezeigten Fall soll ein Erzieher ein dreijähriges Kind sogar im Intimbereich geküsst haben. Einen Zusammenhang zwischen den Fällen sieht die Staatsanwaltschaft derzeit nicht.

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Stadt Frankfurt: Wir gehen jedem kleinsten Verdacht nach

Und neben den angezeigten Fällen spielen die weiteren Verdachtsfälle eine Rolle. „Im Mittelpunkt aller Kinderschutzverfahren steht immer und zuallererst das Wohl der Kinder. Seien Sie versichert, dass die Stadt Frankfurt jedem Verdacht, und sei er noch so klein, nachgeht und mit aller Sorgfalt prüft“, verspricht die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD).

Dabei komme das Vier-Augen-Handlungsprinzip zum Einsatz, bei dem neben den jeweiligen Vorgesetzten auch Psychlogen sowie Kinderschutzfachkräfte hinzugezogen würden, so Weber im RTL-Interview.

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Kita-Mitarbeiter trotz Anzeige zwischendurch wieder im Dienst

Bereits im Frühjahr habe eine Familie einen Mitarbeiter im Kinderzentrum Marburger Straße wegen des Verdachts auf körperliche und sexueller Gewalt angezeigt. Ein Expertenteam habe diesen jedoch nach seiner vorläufigen Freistellung zunächst als nicht gefährdend eingestuft. So konnte der Erzieher zunächst seine Arbeit wieder aufnehmen.

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Doch Mitte Juni sei der Mitarbeiter erneut unter Verdacht geraten: Zwei weitere Familien hätten ihn angezeigt. Der Kitaträger und das Stadschulamt hätten reagiert und den Angestellten erneut freigestellt, so die Stadt Frankfurt. Bisher habe jedoch niemand von der anderen Eltern bestätigt, dass der Beschuldigte ihre Kinder sexuell belästigt habe. Momentan laufen die Ermittlumgen vom Landeskriminalamt im engen Austausch mit dem Stadtschulamt.