"Fußballsport ist nicht schuld"
Jugendlicher (15) stirbt nach Fußball-Prügelei: Trainer des Tatverdächtigen äußert sich erstmals
Ein heftiger Schlag auf den Schädel – dann sinkt Paul (15) zu Boden. Drei Tage später stirbt der junge Fußballspieler des JFC Berlin im Krankenhaus, ein Spieler (16) des französischen Gegners FC Metz wird als Verdächtiger festgenommen. Jetzt äußert sich der Trainer des 16-Jährigen erstmals zu dem Vorfall.
Trainer des FC Metz: Menschen können Frust nicht verarbeiten
"Ich glaube nicht, dass der Fußballsport schuld an dieser Tragödie ist", sagt Eric Thomas. "Es ist die Gesellschaft, die immer gewalttätiger wird." Zu seinem Spieler, dessen Schläge den 15-Jährigen getötet haben sollen, äußert sich der Trainer des FC Metz nicht. "Es fällt den Menschen schwer, ihren Frust zu verarbeiten – ihren persönlichen oder beruflichen Frust", bleibt Eric Thomas im Allgemeinen. "Leider spiegelt sich das auch auf dem Fußballplatz wider, das passiert immer öfter."
Junger Fußballer stirbt beim "Germany Cup" in Frankfurt-Eckenheim
Die Tragödie ereignete sich am Pfingstsonntag beim "Germany Cup", einem Jugendturnier des Vereins Viktoria Preußen in Frankfurt-Eckenheim. Nach dem Spiel JFC Berlin gegen FC Metz kam es zwischen Spielern zu einer Massenschlägerei. Mehrere Jugendliche sollen verletzt worden sein.
Dem 16-Jährigen wird vorgeworfen, dem Berliner Spieler Paul erst in den Magen, später auch auf den Kopf geschlagen zu haben. Der Jugendliche kam ins Krankenhaus, Dienstag stellten die Ärzte seinen Hirntod fest. Am Tag darauf Tag wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet.
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Fußballer stirbt nach Schlag gegen den Kopf: Verdächtiger erinnert sich nicht
Die Polizei nahm den 16-Jährigen vom FC Metz fest, die genauen Umstände der Tat sind jedoch noch unklar. Der Anwalt des Verdächtigen erklärte, sein Mandant sei zu Unrecht im Gefängnis. Zudem spricht er von möglichen eventuellen Mittätern. Der getötete 15-Jährige soll in den kommenden Tagen obduziert werden.
Laut Staatsanwaltschaft kann sich der 16-Jährige an einen Schlag auf den Schädel des Jugendlichen nicht erinnern. Alles sei ein großes "Durcheinander" gewesen. Er bestreitet, den Berliner Jungen absichtlich verletzt zu haben.
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Fußballer Paul vom JFC Berlin war Organspender
Mediziner hatten bereits nach der Diagnose Hirntod ausgeschlossen, dass der Jugendliche ins Leben zurückkehren kann. Doch die noch funktionsfähigen Organe des 15-Jährigen wurden noch durch Maschinen am Leben gehalten: So konnten Ärzte die Organe zur Spende entnehmen. (bst)
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