3 Verhandlungstage liegen hinter Tobias W. Heute fiel endlich ein Urteil gegen den 40 jährigen Vater, der bei einem Brand auf seinem Hausboot seine 7 jährige Tochter verlor.
Das Gericht verurteilte ihn zu 2 Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung und 300 Sozialstunden.
"Als die Richterin das Urteil verkündete wirkte der Angeklagte sehr gefasst, erst während der Begründung kamen ihm immer wieder die Tränen, vor allem wenn es um seine Tochter und das Bootsunglück ging. Die Richterin erklärte, dass sie sich noch nie so lange Gedanken um das richtige Urteil gemacht hat."
Der 6. März sollte ein entspannter Tag für Vater und Tochter auf dem eigens umgebauten Hausboot werden, stattdessen wird es für die Familie der schlimmste Tag ihres Lebens: Als der Vater im Schiersteiner Hafen den Anker wirft, gerät das Boot ins Wanken und der noch offene Benzinkanister fällt um. Der Kraftstoff verteilt sich über dem Holzboden und entzündet sich an der eingeschalteten Elektroheizung.] Ein offener Benzinkanister in Verbindung mit einem Heizgerät soll eine Verpuffung ausgelöst haben. Der Vater wird vom Boot geschleudert, schafft es anschließend nicht mehr zurück und kann seine Tochter Leonie nicht mehr aus den Flammen retten.
Heute wird Tobias R. wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Zuvor sagte noch ein Arbeitskollege als Zeuge aus.
„Ich bin mir ganz sicher, dass er Leonie sehr geliebt hat“ das berichtete heute ein ehemaliger Chef des Angeklagten. Er hätte die innige Beziehung der beiden oft miterlebt. Tobias W. habe sie immer mit zur Arbeit genommen, bevor sie später einen Kitaplatz bekommen habe. Auch die Staatsanwältin erwähnt in ihrem Plädoyer, dass durch die zahlreichen Zeugenaussagen deutlich wurde, dass Leonie ein richtiges Papakind gewesen sei.“
Der Ausbau des Bootes sei ein gemeinsames Hobby von Vater und Tochter gewesen. Es ist ein tragischer Ausgang, über den selbst die Richterin heute sagte: Selten war eine Verhandlung so aufreibend wie diese.