Neue Details zum Spielfeld-Drama in Frankfurt
Tödliche Attacke bei Fußballturnier: Verdächtiger soll Paul (15) von hinten angegriffen haben

Noch immer herrscht Fassungslosigkeit über diese Tat! Nachdem es bei einem Jugendfußballturnier an Pfingstsonntag zu einer Schlägerei gekommen war, ist das Opfer Paul (15) am Mittwochnachmittag im Krankenhaus gestorben. Nun gibt es Hinweise zum Ablauf.
Neue Details zur Tat
Der „Germany Cup“, ausgetragen vom 26. bis 29. Mai in Frankfurt-Eckenheim, endete im Desaster. Nach einem Spiel des Jugendturniers zwischen Fußballern des JFC Berlin und dem FC Metz war ein Streit in eine wüste Massenschlägerei ausgeartet. Die Folge: Der 15-jährige Paul ist tot. Bereits am Dienstag stellten Ärzte den Hirntod des Jungen fest, einen Tag später schalteten sie auch die lebenserhaltenden Maschinen ab. Das gab die Polizei am Mittwoch bekannt. Sie liefen zunächst, damit Mediziner die intakten Organe des Jugendlichen zur Spende entnehmen konnten. „Zur Klärung der Todesursache soll in den nächsten Tagen eine Obduktion durchgeführt werden“, teilte die Polizei weiter mit.
Voller Trauer veröffentlichte auch der Ex-Klub des Jugendlichen, der BFC Dynamo, am Mittwoch eine Traueranzeige auf seiner Homepage. „Unser langjähriger und ehemaliger Jugendspieler Paul, wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen. Diese unerwartete Tragödie hat die komplette BFC Gemeinde fassungslos gemacht und uns tief in unseren Herzen berührt“, schreibt der Klub. „Sein Engagement, seine Begeisterung und seine positive Einstellung werden uns stets in Erinnerung bleiben.“
Die Frage nach dem „Warum“ treibt die Ermittler an. Nun könnte es neue Hinweise geben, was genau in den Minuten geschah, bevor der Junge zusammengebrochen war. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
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Schlag von hinten auf den Schädel
Unter Berufung auf das zuständige Amtsgericht berichtet das Blatt, ein französischer Spieler (16) habe zunächst im Getümmel einen anderen Berliner Kicker mit Faustschlägen ins Gesicht angegriffen. Dann soll er sich Paul zugewandt und ihm in den Magen geschlagen haben. Doch der 15-Jährige sei geflüchtet. Danach soll die schlimme Tat geschehen sein: Der 16-jährige Beschuldigte soll dem Opfer nachgelaufen sein, ihm fest von hinten auf den Schädel geschlagen haben. Paul brach zusammen. Die Folgen des Fausthiebs überlebte er nicht.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte diesen Tathergang inzwischen dem Spiegel. „Der detaillierte Geschehensablauf und insbesondere die Frage, wie es zu der Tat gekommen ist, ist weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Frankfurter Kriminalpolizei“, erklärten die Ermittler in der Mitteilung. Laut Staatsanwaltschaft ermittelt die Kripo nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der 16-jährige Spieler des FC Metz sitzt als Verdächtiger in Untersuchungshaft. Sein Verein hat den deutschen Behörden Kooperationsbereitschaft zugesichert. Der Anwalt des Vereins spricht laut Bild allerdings nur von „Ohrfeigen“, die der Beschuldigte „in Notwehr“ verteilt habe. Die Ermittler appellieren trotzdem weiter an Zeugen, sich zu melden. Hinweise können sie telefonisch unter 069 / 755 51199 liefern. (jak)
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