Messerattacke in Frankfurt

Mann ersticht seine Ehefrau – Polizei war wenige Stunden vorher noch im Haus

von Jessica Körner

Sie suchte Hilfe bei der Polizei – vergeblich!
Den Polizeibeamten bot sich am Montag in der idyllischen Reihenhaus-Siedlung im Frankfurter Azaleenweg ein schreckliches Bild: In einem Wohnhaus rang eine blutüberströmte Mutter um ihr Leben. Ihr Ehemann soll sie niedergestochen haben – trotz Kontaktverbots. Hätte die Polizei die Mutter besser schützen müssen?

Ehemann lauert seiner Frau im Park auf – wenig später ersticht er sie

Ein Fall, der Fragen aufwirft. Eine Dreifachmutter lebt im Stadtteil Frankfurter Berg. Ihr jüngstes Kind ist gerade einmal 16 Monate alt. Ihr Ehemann lebt aber nicht bei ihnen. Das Paar lebt getrennt. Das hat auch einen Grund: Der 51-Jährige soll gewalttätig sein – hat ein Kontaktverbot, an das er sich nicht hält. So auch am Montagmorgen, als er seiner Noch-Ehefrau in einem Park aufgelauert und sie festgehalten haben soll, bestätigt die Frankfurter Polizei RTL.

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Die 40-Jährige konnte sich von ihm entfernen und ging nach Hause. Von dort rief sie die Polizei. Kurze Zeit später durchkämmten die Beamten den naheliegenden Park und die Umgebung, doch sie konnten den Ehemann nicht finden. Sie ließen die Mutter wieder allein. Das sollte sich als fatal herausstellen, denn: Der 51-Jährige soll seiner Frau erneut aufgelauert haben. Diesmal konnte sie sich nicht aus seinen Fängen befreien. Er stach mit einem Messer auf sie ein.

Vater tötet die Dreifachmutter vor den Augen ihres Babys

Als gegen 16 Uhr erneut ein Anruf aus dem Azaleenweg bei der Polizei einging, war es nicht die Mutter, sondern der Ehemann selbst. Er habe soeben seine Frau erstochen, sagte er den Beamten. Diese treffen wenige Minuten später in der Reihenhaus-Siedlung ein. Doch die Hilfe kam zu spät. Die Mutter starb an ihren Verletzungen. Der 51-Jährige wird sofort von der Polizei festgenommen. Gegen den Ehemann wird nun wegen Mordes ermittelt.

„Den Mann haben sie schon rausgeführt, der war komplett mit Blut besudelt“, beschreibt ein Anwohner die Situation. Noch tragischer: Der Vater erstach seine Frau vor den Augen seines 16 Monate alten Kindes. Die beiden älteren Kinder waren zum Tatzeitpunkt nicht im Haus.

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Rechtsanwalt: „Im Grunde genommen ist das ein Wettlauf mit dem Tod“

Rechtsanwalt Arndt Kempgens
Rechtsanwalt Arndt Kempgens geht der Frage nach, ob die Polizei die Mutter besser hätte schützen müssen.
RTL

Arndt Kempgens ist Rechtsanwalt und äußert sich bei RTL zu der Frage, ob die Polizei die Mutter besser hätten beschützen müssen: „Wir haben ja einige Informationen, auch zu diesem Fall und dieser Fall ist ja wohl so gelagert, dass die Polizei auch versucht hat zu reagieren, den Täter aber nicht antreffen konnte. Und dann ist es natürlich schwierig, das auch durchzusetzen. Wenn die Täter sich sozusagen diesem Kontaktverbot entwinden, ist es eben nicht ganz leicht, die zu bekommen. Und dann ist es oftmals eine Frage der Zeit. Im Grunde genommen ist das ein Wettlauf mit dem Tod."

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