Nach Unfall in Brandenburg

Polizei überbringt Todesnachricht an falsche Familie

Rettungskräfte sind an einer Unfallstelle bei Schönberg. Ein 44-jähriger Mann ist mit seinem Auto bei Schönberg (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) nahe Neuruppin gegen einen Baum geprallt und tödlich verletzt worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, kam der Mann in der Nacht auf Montag in der Nähe des Abzweigs nach Wulkow in einer Rechtskurve von der Straße ab und prallte mit dem Auto gegen einen Baum.
Ein 38-jähriger Mann ist mit seinem Auto bei Schönberg gegen einen Baum geprallt und tödlich verletzt worden
Christian Pörschmann, picture alliance/dpa/reporter24

Folgenschwere Verwechslung bei der Polizei!
Nach einem Autounfall in Brandenburg haben die Beamten einer falschen Familie eine Todesnachricht überbracht. Der Irrtum fiel erst auf, als sich der vermeintlich tote 44-Jährige bei seiner Familie meldete – quicklebendig.

Die beiden Männer kannten sich

Die "tragische Verwechslung" entstand laut Polizei Neuruppin durch eine im Unfallauto vergessene Geldbörse samt Dokumenten und eine dazu passende Zulassung. Die Polizei ging davon, dass die Papiere zu dem Fahrer des Wagens gehören würden.

Doch in Wirklichkeit handelte es sich bei dem getöteten Fahrzeuginsassen um einen 38-Jährigen, der das Auto erst kurz zuvor von seinem 44-Jährigen gekauft hatte. Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, waren die beiden aus Niedersachsen stammenden Männer am Sonntag gemeinsam in der Region um Schönberg mit dem Auto unterwegs und übernachteten dort. Dabei verkaufte der 44-Jährige offenbar den Wagen an den 38-Jährigen, vergaß allerdings wohl sein Portemonnaie im Fahrzeug.

Durch eine vergessene Geldbörse kommt alles ins Rollen

Als der 44-Jährige am Montagmorgen aufwachte, war der 38-Jährige mit dem Auto überraschend verschwunden. "Am nächsten Tag wunderte sich der 44-Jährige, dass sein Bekannter und das Fahrzeug nicht mehr vor Ort waren", erklärte ein Sprecher der Polizei. Demnach sei der 38-Jährige unerwartet früh losgefahren und verunglückte schließlich auf einer Landstraße tödlich. Aus bislang ungeklärter Ursache kam er in einer Kurve von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Die Polizei ging aufgrund der Dokumente in der Geldbörse und der dazu passenden Zulassung des Autos aber davon aus, dass es sich um den 44-Jährigen handelte.

Polizei stürmt Lokal und nimmt fälschlicherweise das Opfer fest

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Polizei überbringt Todesnachricht – dann meldet sich das vermeintliche Opfer

Die Beamten überbrachten also der Familie des 44-Jährigen die Todesnachricht, bevor sich der noch nichts ahnende Mann etwas später bei seinen Verwandten meldete. Eine „unerwartetete Wendung“ wie die Polizei es nennt.

Die Identität des toten Unfallfahrers sei anschließend "anhand von persönlichen Merkmalen eindeutig" geklärt worden, es handle sich zweifelsfrei um den 38-jährigen Bekannten. (ntv/bst)