Wie Sie richtig handeln!Kinderärztin verrät: DIESE Fehler machen die meisten Eltern bei Fieber

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Wenn Kinder Fieber haben, bereitet das vielen Eltern meist große Sorgen.
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„Fieber an sich ist keine Krankheit“
Fiebert das eigene Kind, schrillen bei den meisten Eltern die Alarmglocken. Denn: Eine erhöhte Körpertemperatur wird meist als Gefahr angesehen. Warum das aber gar nicht nötig ist, erklärt Dr. Nikola Klün im Gespräch mit RTL. Laut ihr machen Eltern zwei entscheidende Fehler, wenn es um die Behandlung von Fieber bei ihren Sprösslingen geht.

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Fehler 1: Fieber wird als DIE Gefahr angesehen

Zeigt das Fieberthermometer eine erhöhte Körpertemperatur beim eigenen Kind an, gibt es zunächst einmal gar keinen Grund zur Sorge, weiß Nikola Klün, Kinderärztin aus München. Doch genau das sei der erste große Fehler, den Eltern machen: „Eltern haben wahnsinnige Angst vor der hohen Temperatur auf dem Fieberthermometer.“ Dabei tue das Fieber dem Kind eigentlich einen Gefallen. Viren mögen Fieber – also die hohe Temperatur – nicht. Unsere Immunzellen mögen es aber umso mehr. „Die arbeiten effektiver, wenn das Fieber da ist.“

Wichtig für Eltern zu verstehen ist laut Dr. Klün: „Fieber an sich ist keine Krankheit.“ Aus diesem Grund müsse auch nicht das Fieber an sich mit Medikamenten bekämpft werden: „Man kann Fieber lassen, aber Schmerzen sollte man behandeln.“

Lese-Tipp: Diese Medikamente sollten Sie niemals zusammen einnehmen!

Als Entscheidungshilfe könne immer ein genauer Blick aufs Kind dienen: Wenn das Kind Fieber hat, aber noch spielt, dann braucht es keine Schmerzmittel. „Vielleicht zur Nacht dann zum besseren Schlafen ein Fieberzäpfchen.“ Medikamente würden aber grundsätzlich erst dann relevant, wenn das Fieber mit Schmerzen einhergeht.

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Faustregeln: Wann muss ich zum Kinderarzt?

Anders als wir Erwachsenen können Kinder nicht gut äußern, wenn sie Schmerzen haben. Daher hat die Expertin eine Handlungsempfehlung für alle Eltern:

  • In den ersten sechs Monaten: jedes Fieber ärztlich abklären lassen.

  • Im Kleinkindalter: Wenn das Kind spielt und lacht, ist in der Regel alles in Ordnung. Wenn das Kind aufhört zu trinken, sich zurückzieht, anhänglich wird, dann ist es ein Zeichen, dass es dem Kind nicht gut geht.

  • Im Zweifel: immer zum Kinderarzt.

Fehler 2: Eltern tendieren zur Unterdosierung

Wenn Eltern dann zum Fiebermittel greifen, erlebe es Dr. Klün häufig, dass Eltern nicht die volle Dosis verabreichen, die für das Alter, die Größe und das Gewicht des Kindes angemessen wären, erzählt sie. Doch: Damit tut man weder seinem Kind noch den behandelnden Ärzten einen Gefallen.

Warum das so ist?

Erstens: „Die Dosis wird in den Studien so angepasst, dass eine Schmerzreduktion passiert.“ Weniger wird beim Kind also aller Wahrscheinlichkeit nach keine Wirkung zeigen – es leidet weiterhin unter Schmerzen. Außerdem erklärt die Expertin: „Ibuprofen und Paracetamol sind nebenwirkungsarm, wenn man sie gelegentlich mal gibt.“

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Zweitens: Mit der richtigen Dosierung helfen Eltern auch den Kinderärzten. Denn: „Wir haben dann viel mehr Informationen, wenn wir wissen, die angegebene Dosis wirkt nicht.“ Heißt im Umkehrschluss: Ärzte können die Gesamtsituation besser einschätzen.