Andreas Tölke von Be an Angel e.V. im Interview
Evakuierung in Ukraine: So schwierig ist es, ältere Menschen oder Menschen im Rollstuhl zu retten
Noch immer sind viele freiwillige Helferinnen und Helfer in der Ukraine vor Ort. Einer von ihnen ist Andreas Tölke, der Vorsitzende von Be an Angel e.V., einer Organisation, die sich eigentlich für Geflüchtete in Deutschland einsetzt. Seit dem 04. März sind sie nun an der Grenze zwischen der Ukraine und Moldawien und kümmern sich um die Evakuierung der Menschen.
Im Interview mit Reporterin Vivian Bahlmann spricht Andreas Tölke darüber, wie es ist, täglich Menschen zu evakuieren.
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Ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen haben es schwerer bei der Flucht
Den Menschen, die jetzt fliehen, geht es leider immer schlechter, so Andreas Tölke. „Am Anfang sind Menschen geflohen, denen es körperlich gut ging“ und die sich dann spontan entscheiden konnten, zu fliehen. „Leute, die in Rollstühlen sitzen, ältere Menschen, Menschen mit weniger Geld oder gar keinem Geld, die haben sehr lange überlegt, ob sie überhaupt flüchten sollen.“ Für diese Menschen ist eine Flucht deutlich schwieriger.
Bis jetzt wurden bereits 79 Evakuierungsbusse auf den Weg gebracht. Die Organisation finanziert sich allein über Spenden.
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Bis zu fünf Evakuierungsbusse täglich
Die Evakuierungen von Be an Angel e.V. finden hauptsächlich aus Odessa und Mykolajiw statt. „In der Regel evakuieren wir täglich mit bis zu fünf Bussen aus Kischinau, so heißt die Hauptstadt in Moldawien, und eine dieser Evakuierungen steht heute an“, so Andreas Tölke im Interview. Die Menschen werden dann mit den Bussen in verschiedene Städte in Deutschland gebracht.
Dieses Mal ist beispielsweise eine Frau mit ihrem Sohn, der im Rollstuhl sitzt, dabei. „Das ist ein extrem tragischer Fall, weil der Mann ist im Krieg und auch mittlerweile, nach Kenntnis der Frau, gefallen“, erzählt der Vorsitzende von Be an Angel e.V. uns.
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