Richter lehnen Transport nach Italien ab
Kampf um todkrankes Baby: Indis Eltern müssen erneut Niederlage einstecken

Ist der grausame Kampf nun endgültig verloren?
Erst vor wenigen Wochen hatte der Oberste Gerichtshof in Großbritannien entschieden, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen bei der acht Monate alten Indi abgestellt werden. Die Hoffnung von ihren Eltern lag deshalb auf einer Verlegung in ein Krankenhaus in Rom. Doch auch das hat der Richter nun abgelehnt.
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Der Richter lehnt eine Verlegung von Indi ab!
„Wir werden kämpfen, solange es nötig ist.“ Mit diesen Worten hatten Indis Eltern deutlich gemacht: Wir geben unsere Tochter nicht so auf!. Doch jetzt sind die Ressourcen von Vater Dean Gregory und Mutter Claire Staniforth offenbar aufgebraucht.
Ihre kleine Tochter Indi leidet am mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS), einer seltenen genetischen Erkrankung. Das Mädchen hat außerdem ein Loch im Herzen, sein Gesundheitszustand ist schlecht. Mitte Oktober beschließt der Oberste Gerichtshof in Großbritannien deshalb, dass Indis Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen des Kindes einstellen dürfen.
Gregory und Staniforth gehen sofort in Berufung und bekommen aus Italien ein Angebot, Indi nach Rom verlegen zu lassen – trotz des prekären Gesundheitszustandes des Babys. Doch auch diese Hoffnung hat sich nun erschöpft, der zuständige Richter habe die Verlegung abgelehnt, berichtet der britische Mirror.
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Indis Papa deutlich: Das Gerichtsurteil sei „ekelhaft“
In einer schriftlichen Erklärung, die der Zeitung vorliegt, heißt es seitens des Richters: „Ich bin davon überzeugt, dass der Vorschlag für eine Verlegung nach Rom nicht im besten Interesse (von Indi, Anm. d. Red.) wäre.“ Es gebe keine wesentlichen Veränderungen oder einen zwingenden Grund, seine ursprüngliche Anordnung erneut zu prüfen. „Der Antrag wird abgewiesen.“
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Für Indis Eltern eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. „Wir wollten dieses Angebot annehmen, weil die einzige Alternative, die das Krankenhaus anbietet, der Tod von Indi ist“, sagt Gregory gegenüber dem Mirror. „Es gibt nichts mehr zu verlieren, weder für uns, noch für Indi.“ Dass das Behandlungsangebot derart abgeschmettert werde, sei „ekelhaft“. „Claire und ich möchten unserer Tochter jede Chance geben, zu überleben und sich zu erholen, und es ist sehr beunruhigend, dass die derzeit behandelnden Ärzte von Indi nicht mit den Spezialisten für Ambulanzflüge kooperieren.“
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Während die italienischen Ärzte sagen, Indi habe eine Chance auf ein „längeres Leben“, gehen die Experten aus Großbritannien davon aus, dass das Baby im Sterben liege. Die Behandlung „verursache Schmerzen“ und sei „zwecklos“, heißt es im Mirror.

Noch ist der Kampfgeist von Indis Eltern nicht ganz gebrochen. Sie haben gegen das Verlegungsverbot Berufung eingelegt und wollen mit ihrem Fall nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg ziehen. (jbü)