Die Ärzte dürfen die Geräte abstellen
Vater von Baby Indi nach Urteil außer sich: „Man lässt behinderte Menschen nicht einfach sterben"

Die Eltern der kleinen Indi Gregory, die seit ihrer Geburt im Krankenhaus liegt, kämpfen seit Tag eins um das Leben ihres kleinen Mädchens.
Doch jetzt herrscht traurige Gewissheit: Sie haben vor dem Obersten Gerichtshof verloren. Bedeutet: Die lebenserhaltenden Maßnahmen des erst sieben Monate alten Kindes dürfen offiziell eingestellt werden. Doch die Eltern wollen weiter kämpfen.
Indi Gregory leidet an einem seltenen Gendefekt
Indi Gregory ist erst sieben Monate alt, sollte also ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Eigentlich. Denn das Kind ist todkrank, leidet am mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS), einer seltenen genetischen Erkrankung.
Als wäre dies nicht schon schlimm genug, hat Indi außerdem ein Loch im Herzen. Und: Kurz nach ihrer Geburt musste sie sich im Februar 2023 einer Darm- sowie Schädel-OP unterziehen.
Dass ihr Start ins Leben hätte besser laufen können, liegt auf der Hand, schließlich musste sie ihr ganzes bisheriges Leben im Krankenhaus verbringen und gegen die Symptome ihrer Krankheit ankämpfen.
Aktuell liegt das kleine Mädchen im Queen’s Medical Centre in Nottingham, Großbritannien, wo ihre Eltern – Dean Gregory und Claire Staniforth – darum kämpfen, dass die lebenserhaltende Behandlung ihrer Tochter vorgesetzt wird, wie die Sun berichtet. Ihr Argument: Indi brauche einfach mehr Zeit.
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Die Krankenhausleitung sieht das allerdings anders und bat den High Court, also den Obersten Gerichtshof, die Behandlung rechtmäßig zu begrenzen, da es niemandem mehr helfe, das „sterbende“ Baby an einem Beatmungsgerät angeschlossen zu lassen.
Und jetzt steht fest: Der Oberste Gerichtshof gibt dem Krankenhaus recht!
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„Einhellige und eindeutige" Beweise: Ärzte dürfen Baby Indis Geräte abstellen
„Schweren Herzens“, so heißt es in der britischen Zeitung weiter, sei Richter Peel zu dem Entschluss gekommen, den Ärzten die Erlaubnis über den Abbruch der invasiven Behandlung zu geben. Denn: Die medizinischen Beweise über Indis Gesundheitszustand seien „einhellig und eindeutig“ gewesen, man könne nichts mehr für das Kind tun. Gegenüber Indis Familie zeigt er jedoch große Anteilnahme, bewertet ihren Schmerz als „unvorstellbar“.
Dean Gregory, der Vater des sieben Monate alten Mädchens, gibt sich damit jedoch nicht zufrieden, möchte weiter gegen den Urteilsspruch ankämpfen und Berufung einlegen. „Während ihres kurzen Lebens hat Indi allen bewiesen, dass sie Unrecht haben. Indi hat einfach mehr Zeit und mehr Pflege verdient, anstatt ihr Leben so schnell wie möglich zu beenden.“
Laut ihm könne Indi Freude empfinden und weinen wie ein „normales“ Baby. Er sagt: „Wir wissen, dass sie behindert ist. Aber man lässt behinderte Menschen nicht einfach sterben. Wir wollen ihr eine Chance geben, und deswegen sind wir als Familie bereit, alles zu tun, was nötig ist.“
Ob Indis Familie auf verlorenem Posten kämpft? Oder werden die Geräte am Ende wirklich abgestellt? Das wird sich zeigen. (vdü/lgö)
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