Unterstützung von Charlie Gards Eltern
Ärzte wollen die Maschinen abstellen: Eltern kämpfen für Baby Indi

Nun soll ein Richter über Leben und Tod entscheiden!
Seit ihrer Geburt liegt die kleine Indi Gregory im Krankenhaus. Sie leidet am mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS), einer seltenen genetischen Erkrankung. Während Ärzte es für besser halten, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden, kämpfen Indis Eltern um das Leben ihrer Tochter. Nun soll der Oberste Gerichtshof in London über das Schicksal des Mädchens entscheiden – darf Indi weiterleben oder muss sie sterben?
Wie Charlie Gard: Indi leidet am mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom
Seit ihrer Geburt leidet Indi Gregory an einer seltenen genetischen Erkrankung – der gleichen Erkrankung, von der auch Charlie Gard betroffen war und an der er 2017 im Alter von gerade einmal elf Monaten starb.
Das mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS) entzieht den Körperzellen Energie und zieht Organe in Mitleidenschaft. Eine Chance auf Heilung gibt es für Betroffene derzeit nicht. Doch als sei das nicht schon genug, hat das kleine Mädchen auch noch ein Loch im Herzen. Ärzte halten es aufgrund dieser Einschränkungen für besser, Indi in einen sogenannten Sterbebegleitungsplan aufzunehmen, wie die Daily Mail schreibt. Doch Indis Eltern, Claire Staniforth und Dean Gregory, sagen: „Wir wissen, dass sie behindert ist, aber man lässt behinderte Menschen nicht einfach sterben.“
Bisherige Einigungsversuche allesamt gescheitert: Richter soll finale Entscheidung treffen
Bisherige Einigungsversuche zwischen Ärzten und Indis Eltern seien allesamt gescheitert. Man habe sich nicht darauf festlegen können, wie die weitere Behandlung des kleinen Mädchens aussehen soll. Nun habe das Krankenhaus den Obersten Gerichtshof hinzugezogen. Ein Richter solle nun entscheiden, ob die Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen beenden dürfen, wenn Indi diese zum Übreleben benötigt.
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Claire und Dean haben dafür kein Verstädnis: „Sehen Sie, wenn wir dachten, Indi sei hirntot, wären wir völlig am Boden zerstört, aber wir würden den Ärzten nicht widersprechen. Aber unsere Tochter reagiert auf uns und an guten Tagen plappert sie, macht Geräusche und bewegt alle ihre Glieder.“ Über Gofundme versuchen sie Aufmerksamkeit für ihre tragische Situation zu erregen.

Charlie Gards Mutter stärkt Indis Eltern den Rücken: „Mein Herz schmerzt für Dean und Claire"
Unterstützung erhält das Elternpaar außerdem von Charlie Gards Mutter Connie Yates, die diese schlimme Situation vor sechs Jahren selbst durchleben musste. „Mein Herz schmerzt für Dean und Claire. Sie hatten eine Frist von zwei Tagen, bevor ein Richter darüber entscheidet, ob Indi lebt oder stirbt. Ich halte es für unmenschlich, ihnen so etwas aufzudrängen, ohne Zeit für einen Rechtsbeistand, ohne Zeit für Zweitmeinungen, ohne Zeit Krankenakten zu lesen oder eigene Beweise einzureichen.“ Sie selbst leide nach wie vor unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, nachdem sie 2017 einen langen Rechtsstreit für ihren Sohn gekämpft, diesen aber letztlich verloren habe.
Entscheidung soll am 15. September fallen
Doch um den schweren Weg vor den Richter kommen Indis Eltern nicht mehr herum. Wie die Daily Mail schreibt, sei der Gerichtstermin für Freitag (15. September) angestzt. Dann soll darüber entschieden werden, ob Indi trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen weiterleben oder ob sie, so wie Charlie, den Kampf gegen das mitochondriale DNA-Depletionssyndrom verlieren wird. (vho)