Drei Monate nach dem neuen Zeugenaufruf

Ermittler im Fall Maddie hoffen weiter auf den Durchbruch

ARCHIV - Archivfoto vom 12.05.2007 zeigt ein mit Blumen geschmücktes Foto der vermissten Madeleine McCann im Ocean Club Village von Praia da Luz. Ein verurteilter britischer Pädophiler ist Medienberichten zufolge ein Verdächtiger im Fall der verschwundenen kleinen Maddie. Der 64-Jährige habe vor zwei Jahren, als das englische Mädchen verschwunden ist, in Südportugal gelebt, berichteten britische Zeitungen am Freitag (22.05.2009). Der Mann soll derzeit nach Angaben des «Daily Mirror» in einem deutschen Krankenhaus wegen Krebs behandelt werden. Der Sprecher der Eltern sagte, der Brite sei eine Spur unter mehreren, der die Privatermittler der McCanns nachgehen würden. Madeleine war im Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einem Ferienappartement in Praia da Luz verschwunden, als ihre Eltern beim Abendessen waren. Die portugiesische Polizei hatte die Ermittlungen im vergangenen Jahr ergebnislos eingestellt.  EPA/LUIS FORRA  (zu dpa 0117) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Madeleine "Maddie" McCann verschwand 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve.
dpa, A3126 epa Lusa Luis Forra

Drei Monate nach dem neuen Zeugenaufruf im Fall Maddie hoffen die Ermittler weiter, einen entscheidenden Beweis gegen den 43-jährigen Verdächtigen Christian B. zu finden. „Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen gehen wir von der Ermordung des Mädchens durch den Beschuldigten aus“, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur. Ziel der Ermittlungen sei es derzeit, den Tatverdacht zu erhärten.

Anfang Juni hatten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitgeteilt, dass sie gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts ermitteln. Es handele sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter. Der Mann soll die dreijährige Madeleine McCann 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve entführt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind tot ist. Hier sind Aufnahmen, die Christian B. bei einem Roadtrip durch den Ort zeigen – wenige Wochen vor dem Verschwinden der damals Dreijährigen.

Derzeit sitzt der Verdächtige in Kiel wegen Drogenhandels in Haft. Ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung beschäftigte zuletzt auch den Bundesgerichtshof. Außerdem wird eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes erwartet, weil der 43-Jährige eine Aufhebung eines Braunschweiger Urteils wegen Vergewaltigung fordert. Zu dem Vorwurf, Maddie entführt und ermordet zu haben, äußerte sich der Verdächtigte laut seinem Verteidiger zuletzt nicht.

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