Zahnhygiene wirkt sich massiv auf unsere Gesundheit aus
Erektionsstörung, Frühgeburten, Herzprobleme - wann sind unsere Zähne schuld?

Wie wichtig unsere Zähne für unsere Gesundheit und vor allem für unsere Herzgesundheit sind, zeigt das Beispiel des britischen Feuerwehrmanns, der wegen eines Stück Popcorns zwischen seinen Zähnen schließlich um sein Leben kämpfen musste. Durch sein beherztes Puhlen mit einem Nagel entzündete sich sein Zahnfleisch.
Doch auch andere Zahnprobleme können schnell zu ernsthaften Erkrankungen führen. Wir erklären, worauf Sie genau achten sollten.
Herz-OP nach Popcorn-Genuss
Vor wenigen Tagen wurde der Fall eines Feuerwehrmanns aus England publik. Der Mann musste am Herzen operiert werden, weil er an einer Infektion litt. Auslöser für die Operation war ein Stück Popcorn, dass sich zwischen seinen Zähnen festgesetzt hatte. Der Mann aus Cornwall hatte versucht, das störende Stück mit einer Nadel herauszupulen und sich dadurch eine Zahnfleischentzündung zugezogen. Die breitete sich bis zu seinem Herzen aus. Wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit musste der Mann um sein Leben kämpfen.
Und dieser Krankheitsverlauf ist bei weitem kein Einzelfall. Ist das Zahnfleisch entzündet, können schwerwiegende Erkrankungen die Folge sein. „Wenn im Mund das Gleichgewicht auseinanderfällt, dann merkt man das im ganzen Körper“, erklärt Zahnärztin Dr. Lea Wüsthoff.
Für welche Krankheiten können unsere Zähne konkret verantwortlich sein?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
„Durch eine Zahnfleischentzündung, die auch in einer Paradentose enden kann, können die Keime in den Blutkreislauf und somit zum Herzen gelangen und sich dort in den Gefäßen absetzen“, erklärt Dr. Wüsthoff. „Dann ist das Risiko für einen Herzinfarkt extrem erhöht.“
Entzündung der Herzinnenwand
Wenn sich Keime an der Herzinnenwand absetzen, kann das vor allem für Patienten mit Vorerkrankungen lebensgefährlich werden. Das können angeborene Herzfehler sein, oder eine Herzklappe ersetzt wurde.
Diabetes
Menschen mit Diabetes Typ 2 müssen ihr Zahnfleisch gut im Blick haben. Durch die erhöhten Zuckerwerte im Blut verkalken kleine Gefäße im Zahnfleisch schneller als bei gesunden Menschen. Durch die schlechtere Versorgung mit Nährstoffen ist das Gewebe anfälliger für Entzündungen.
Erektionsstörungen
Impotenz tritt durch Probleme bei der Durchblutung auf. Wenn also die Keime vom Mund in den Blutkreislauf gelangen, dann fließt das Blut auch im Penis schlecht und sorgt dann für eine gehemmte Potenz.
Psychische Erkrankungen
Eine schlechte Zahnhygiene kann auch psychische Erkrankungen nach sich führen. Selbst Depressionen können eine Folge sein, so Dr. Wüsthoff. „Man unterschätzt, wie sehr die Patienten darunter leiden.“ Oft seien es Angstpatienten, die sich dann nicht zu den Untersuchungen trauen. „Wenn das Gebiss nicht mehr in einem guten Zustand ist, leidet da auch das soziale Umfeld drunter“, so Wüsthoff. „Und das kann dann auch auf die Psyche gehen.“
Frühgeburten
Eine unbehandelte Parodontose oder eine andere Erkrankung des Zahnfleisches können bei werdenden Müttern das Risiko auf eine Frühgeburt um das Siebenfache erhöhen. Das liegt daran, dass die Keime durch den Blutkreislauf zum ungeborenen Kind gelangen können.
Wie schützt man sich vor diesen Folgen?
Gute Zahnhygiene fängt beim täglichen Putzen an. Auch der Einsatz von Zahnseide sollte nicht zu kurz kommen und selbst durch eine zuckerarme Ernährung können wir dafür sorgen, dass unsere Zähne und das Zahnfleisch gesund bleiben und somit auch einen guten Einfluss auf den Rest unseres Körpers haben.
Wichtig ist zur Vorbeugung aller genannten Krankheiten, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen und die Check-ups und Zahnreinigungen vornehmen zu lassen. Dadurch werden die verantwortlichen Bakterien deutlich reduziert und Probleme können vom Zahnarzt frühzeitig erkannt werden.
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