Prozessauftakt um sexuellen Missbrauch in HamburgEr forderte Nacktfotos und Videos von Kindern: 23-Jähriger gibt sich als Mädchen aus

16 Opfer, 41 Straftaten, 193 kinderpornografische Inhalte!
Mit einer perfiden Masche ergatterte der 23-jährige Angeklagte Sergen Ö. Nacktfotos und Videos von seinen minderjährigen Opfern. Heute muss er sich dafür vor Gericht in Hamburg verantworten.
Täter zeigt keine Anzeichen von Reue

Mehr als eine Stunde dauert die Verlesung der Anklagepunkte: Dem Hamburger Sergen Ö. werden heute beim Prozessauftakt 41 Straftaten vorgeworfen, darunter auch der sexuelle Missbrauch von Kindern. Insgesamt soll er durch seine Masche 193 kinderpornografische Inhalte ergattert haben. Der Angeklagte hört sich die Anklage ruhig an, zeigt keine Anzeichen von Reue.
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Angeklagter gab sich als 13-jährige "Zoey" aus
Das war passiert: Zwischen Juli 2022 und März 2023 soll der Angeklagte erst über die Plattform Likee und später dann über den Messengerdienst WhatsApp Kontakt zu 16 Chatpartnerinnen aufgenommen haben. Seine Opfer sollen gerade einmal zwischen neun und 13 Jahre alt gewesen sein. Offenbar hat er sich den Mädchen gegenüber selbst als 13-Jährige ausgegeben und unter dem Namen „Zoey“ behauptet haben, alleinstehend, lesbisch und in die jeweiligen Chatpartnerin verliebt zu sein.
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Angeklagter forderte sexuelle Handlungen
„Im Verlauf des Kontakts übersandte der Angeklagte den Mädchen zunächst Nacktfotos von der angeblichen Zoey. Sodann forderte er die Mädchen auf, ihm entsprechende Bild und Videodateien zu übersenden. Diese sollten auch zeigen, wie die Mädchen sexuelle Handlungen an sich selbst vornehmen“, berichte Staatsanwältin Mia-Christine Sperling-Karstens im Gespräch mit RTL. So soll der Angeklagte insgesamt 193 Nacktfotos und Videos erlangt haben. Bei einer Durchsuchung letzten März in seiner Wohnung in Hamburg-Wandsbek soll der Angeklagte noch weitere Dateien mit circa 4800 kinderpornografischen Inhalten aufbewahrt haben. Mittlerweile ist er in Haft.
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Am nächsten Verhandlungstag wird mit einem Geständnis gerechnet
Der Angeklagte sagt heute nichts zu den Anschuldigungen. Laut Verteidiger wolle er sich aber am nächsten Verhandlungstag äußern, denn man wolle den Betroffenen eine Aussage vor Gericht ersparen. Im Falle einer Verurteilung könnte dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zwei bis 15 Jahren drohen.